Der sichere Ehehafen, das ist es, wovon viele junge Menschen träumen. Doch oft entpuppt sich hinter dem rosaroten Schleier eine Bühne der boshaften Tyrannerei.
„Die Wahrheit über meine Ehe“ ist der Aufruf, sich von hollywoodreifen Vorstellungen und Illusionen zu lösen und der Wahrheit ins Auge zu blicken. Die Autorin hat viele verschiedene Frauen zu Wort kommen und sie über ihre Ehe erzählen lassen. Denn häufig ist genau das ein Tabuthema: Probeme in der eigenen Partnerschaft werden lieber totgeschwiegen, als dass man offen zu den Defiziten steht.
Das Buch erzählt Geschichten, die direkt aus dem Leben gegriffen werden. Es geht um Treue, um Gewalt, ob nun psychisch oder physisch und um fiese Machtspielchen, wie sie so häufig in Beziehungen anzutreffen sind. Liebe? Hollywoodreife Knutschereien? Fehlanzeige. Hier wird schonungslos der Finger auf die offene Wunde einer ganzen Gesellschaft gedrückt: Beziehung ist nicht nur rosarot, sondern häufig erst einmal sehr harte Arbeit. Die Ehe kein Hafen, sondern ein einziges Drama.
Und auch noch etwas erzählt uns das Buch zwischen den Zeilen: Wir wissen oft erst, was wir haben, wenn wir es schon wieder verlieren und es zu spät ist. Das ist traurig, aber wahr. Liebe ist eben nicht nur wie ein großer Kinofilm, sondern Liebe ist ganz leise, sie ist nie der Film, sie ist der Soundtrack. Ich hab das Buch sehr gern gelesen, hab oft den Kopf geschüttelt und mir die Haare gerauft. An einigen Stellen stahl sich auch mal ein Tränchen die Wange hinunter und oft war ich auch einfach nur wütend. Ein nachdenklich stimmendes, ehrliches und sehr kritisches Werk von und für Frauen. Übrigens wurde das Projekt von Brigitte ins Leben gerufen.
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