Wer sich gerne mal nebenbei in einen leichten und spannenden historischen Schmöker vergräbt, dem rate ich zu „Die Tochter des Kardinals“ von Stefan Fandrey. Das ideale Buch um sich damit bei diesem herrlichen Wetter nach draußen in die Sonne zu setzen.
Autor Stefan Fandrey entführt uns in das Jahr 1589: In Italien greift die Reformation um sich. Immer mehr Leute, unter ihnen auch hohe Würdenträger der Kirche, wechseln zum neuen Glauben über. Papst Sixtus V. sieht seine Macht in Gefahr. Noch mehr verschlechtert sich seine Position, als er die Rechte der Kardinäle einschränkt und sie somit maßgeblich degradiert.
In diesen wankelmütigen Zeiten wittern nun einige Kardinäle ihre Chance. Unter der Leitung von Kardinal Callisto Carafa planen sie ein Attentat auf den Papst um selbst an die Macht zu kommen. Doch der erste Versuch misslingt. Ein neuer Plan muss her, besser gesagt, ein Spion in den eigenen Reihen des Papstes.
Die Wahl fällt auf die junge Nonne Giulia, die schnell das Vertrauen von Sixtus V. erlangen kann. Nach und nach kommt sie auch den Machenschaften Carafas auf die Spur, der sie dafür einfach benutzt. Doch es ist bereits zu spät: Giulia mitten in einer finsteren Intrige. Nun gilt es nur noch den Papst zu schützen und dabei am besten auch noch die eigene Haut zu retten…
„Die Tochter des Kardinals“ ist Spannung und Unterhaltung pur. Die Sprache ist einfach, aber klar. Und buchstäblich bis zur letzten Seite wird man auf die Folter gespannt, bis man die doch unerwartete Auflösung kennt. Die Zeit und auch die Charaktere sind gut umgesetzt.
Eine deutliche Verbesserung zu Fandreys erstem Buch „Hexengericht“.
Jeder, der sich für Intrigen um die Kirche oder deren Machtkämpfe interessiert und dabei noch spannend unterhalten werden will, sei „Die Tochter des Kardinals“ wärmstens empfohlen. Und wie fast immer gilt auch hier: Sich nicht vom meeegaeinfallsreichen Buchtitel täuschen lassen… 😉
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