Die heute überall bekannten Gütessiegel wie 100% made in Germany wurden bereits weit vor dem ersten Weltkrieg eingeführt. Um genau zu gehen waren die Briten die Erfinder. Heute werden Artikel mit dem Siegel als Qualitätsware ausgewiesen. Doch das war nicht das eigentliche Interesse des Erfinders. Großbritannien war in der damaligen Zeit die größte Exportnation der Welt. Produkte waren in der ganzen Welt für gute Qualität und feinste Handarbeit bekannt. Jedes Messer wurde mit der Hand geschmiedet und jeder Teller wurde manuell gebrannt. Durch die reine Handarbeit waren die britischen Produkte teuer und nicht für Arbeiterfamilien finanzierbar.
Angst vor ausländischen Produkten
In der damaligen Zeit bemerkten viele Länder, auch Deutschland, diese Lücke. In Form von Massenproduktionen konnten die Produkte günstig und trotzdem qualitativhochwertig hergestellt werden. Immer schneller und häufiger griffen auch Briten zu ausländischen Produkten. Großbritannien fürchtete vor dem Export aus und entwarf den Gütesiegel. Jeder Artikel der ins Land importiert und vor allen Dingen nachgemacht war, wurde mit einer Aufschrift wie 100% made in Germany gekennzeichnet. Briten sollten durch die Aufschrift die Fälschung erkennen und gerade die der Kriegsgegner boykottieren. Zu diesem Zeitpunkt stand aber schon fest, dass gerade die günstigen ausländischen Produkte mit ihrer Qualität überzeugten.
Innovation durch Ratenzahlung
Gerade deutsche Waren und deutsche Güter waren in der ganzen Welt bereits sehr beliebt. Deutsches Handwerk hatte einen der höchsten Stellenwerte auf der Welt. Eine besondere Verkaufstrategie entwickelten deutsche Hersteller indem sie für deutsche Waren Ratenzahlungsmöglichkeiten anboten. Gebrauch von diesem Angebot machten nicht nur private Familien sondern auch große Kaufhäuser. Geringverdienenden Familien war es dadurch möglich ihren Lebensstandard weit nach oben auszudehnen. Dinge die sonst mühsam erspart oder nicht gekauft wurden, konnten mühelos erworben werden. Dieser Service wurde damals auch nur für deutsche Güter angeboten. Von diesem Zeitpunkt an, wollte die ganze Welt Produkte aus Deutschland kaufen, welche sich mit hoher Qualität und fairen Preisen bewiesen hatten. Wäre der erste Weltkrieg nicht ausgebrochen, hätte Deutschland nur kurze Zeit später den Titel der größten Exportnation übernommen.