Der Titel klingt schon wie ein seziertes Tier, das einmal zum schmackhaften Gulasch werden soll. Irgendwie sehr abschreckend, aber verlockend. Auf seine Weise.
Viele Paare lernen sie nach einigen Jahren kennen: die Flaute im Ehehafen. Man ist nun schon so lange zusammen auf dem Meer des Lebens gesegelt, dass beinahe gar nicht auffällt, dass etwas fehlt: der Sex. Der glühende, leidenschaftliche Sex, der einem den Atem raubt, der einen verschwitzt die Laken zerwühlen lässt, der bis zum Morgengrauen andauert. Ein beständig feuriges Liebesleben halten einige für unmöglich, andere schmunzeln nur weise in sich hinein. David Schnarch hat jenes gut gehütete Geheimnis gelüftet, das sonst vielleicht noch immer unter der dunklen Bettkante vor sich hinstauben würde.
David Schnarch beschreibt in seinem Buch Probleme, die viele Paare kennen. Die zu große Vertrautheit, Gewohnheit und andere übliche Klischees, die keiner hören will und die doch irgendwie oftmals der Wahrheit entsprechen. Er legt behutsam den Finger auf eiternde Wunden und lässt den Patienten über seine Schmerzgrenze hinaus gehen – oder denken.
Er ist klug genug, nicht mit erhobenem Zeigefinger schulmeisterlich daher zu schwätzen, sondern den Menschen dabei zu helfen, selbst auf die Problemerkenntnis und -lösung zu kommen.
Wer dabei nun aber an wilde Sexpraktiken glaubt, die pornographisch beschrieben werden, der irrt gewaltig. Das ist ein Psychologiebuch, das an inneren Wachstum interessiert ist, an Selbsterkenntnis und Integration. So ist das Buch auch für all jene interessant, die mit ihrem Sexleben zufrieden sind und einfach mal etwas Neues erfahren bzw. lernen möchten. Dabei ist das Buch nämlich auch sehr einfach geschrieben, hält sich nicht mit Fachjargon auf, sondern erklärt flüssig und verständlich auf direktem Wege, was Sache ist. Oder eben nicht Sache ist 😉 .
Ich empfehle das Buch also umgehend weiter an alle, die einmal mehr wissen möchten! Findet Amazon übrigens auch!