Die Figur eines Narren hat schon immer Menschen fasziniert und ist ein beliebtes Thema. Denn schon im Mittelalter hatte der Narr Freiheiten wie sonst kein anderer. Nur er durfte dem König die Wahrheit sagen und spöttisch an ihm Kritik üben. Und auch heute noch sind Clowns oder Kabarettisten diejenigen die mit Humor die Obrigkeit ins Wanken bringen können. Doch war dies eine reine Männerdomäne?
Zum größten Teil ja, und so ist es heute ja noch. Leider! Aber ein paar wenige Frauen gab es dann doch, so zum Beispiel die Närrin Mathurine am Hofe des französischen Königs Heinrich III. Diese Närrin hat sich die Schriftstellerin Angeline Bauer als Heldin für ihren historischen Roman „Die Närrin des Königs“ ausersehen.
Doch, was eigentlich ein wirklich interessanter Stoff wäre, ist viel zu kurz geraten. An manchen Stellen hapert es an der Geschichte gewaltig. Und der politische Sprengstoff und die Intrigen am Hofe gehen teils fast unter. Stattdessen muss natürlich wieder, wie immer wenn eine Frau im Zentrum eines Plots steht, eine Liebesgeschichte und deren tragische Folgen im Mittelpunkt stehen. Nur einmal ein Buch ohne… Das wäre schön! 😉
Mathurine ist also Närrin am Hofe Heinrichs III., ein unentschlossener Herrscher, der ihre unterhaltenden und beratenden Dienst gerne und sehr häufig in Anspruch nimmt.
Bei einem Hoffest wird sie drei Tage lang mit dem Günstlich des Königs, Nicolas, aus Versehen in eine Wäschekämmer eingesperrt. Natürlich entwickelt sich was zwischen den beiden und Mathurine wird schwanger. Doch davon darf niemand wissen. Um das Kind heimlich zur Welt zu bringen verlässt sie kurz den Hof. Doch als sie zurückkehrt ist der König ermordet. Trotz allem schafft sie es ihre Stellung nicht zu verlieren.
Ihre Tochter bringt sie bei einem adeligen Ehepaar unter. Diese wächst zu einer bildschönen jungen Frau heran. Niemand weiß genau von ihrer richtige Herkunft. Doch eines Tages erfährt Mathurine, dass ihr Kind mit seinem Vater Nicolas verheiratet werden soll. Die Närrin steht vor einer schweren Entscheidung…
Wie gesagt, ist ja alles ganz nett, aber vielen Charakteren fehlt es einfach an Tiefe. Und auch das, was einen Narr oder eben eine Närrin am Hofe ausmacht, kommt ein wenig zu kurz. Schade! In dem Buch würde soviel Potential stecken.
Alles in allem ganz nett zu lesen. Muss aber auch nicht sein…
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