Für gewöhnlich wird sie nur den Herren der Schöpfung zugestanden, die berühmte Midlife Crisis, die spontan zum Ferrari Kauf und einer jungen Blondine als Geliebte führt. Was ist dran und haben auch Frauen Midlife Krisen?
Mitten im Leben erwischt sie den Mann, vorwiegend Ende 40, Anfang 50 scheint sich eine innere Unruhe breit zu machen, die in Spontankäufen, irrationalem Verhalten und einer neu entdeckten Jugendlichkeit enden und nicht selten neu entdeckte Jugendliche als Partnerin mit einschließen.
Wo kommt die Midlife Crisis her?
Den Begriff prägte angeblich der kanadische Psychoanalytiker Elliot Jaques 1965 und da wurde noch von der generellen Realisation gesprochen, die Erwachsene überfällt, wenn die Kinder aus dem Haus sind und sie sich ihrer eigenen Sterblichkeit bewusst werden.
Männer und Frauen würden so durch diverse Erlebnisse (etwa den Tod der eigenen Eltern, Arbeitslosigkeit oder Meno- als auch Andropause (das männliche Equivalent der Menopause bei der der Testosteronspiegel sinkt)) in eine Art Lebenskrise geraten, die ein Umdenken in oftmals drastischen Ausmaßen hervor rufen kann.
So geht man davon aus, dass eine Midlife Crisis aus der natürlichen Reflexion des bisherigen Lebens heraus entsteht, was sie vom oftmals ähnlich erschütternden psychologischen Prozess nach einem traumatischen Erlebnis unterscheiden soll.
Studien nach soll es auch ein äußerst westliches Problem sein, so ist man in Japan beispielsweise selten mit der Mittlebenskrise geplagt.
90% dürfen ausatmen
Gerade mal 10% aller Menschen im Alter von 40-60 Jahren gehen durch eine Midlife Crisis, Frauen brauchen dafür auch verhältnismäßig kürzer, wo Frauen also nur 2-5 Jahre am Alter zu knabbern haben, können es bei Männern auch schon mal 3-10 Jahre sein.
Die Sache mit dem Autokauf bei Männern ist natürlich nur ein Klischee, allerdings ist es auffällig, dass viele männliche Betroffene versuchen, sich zu beweisen, indem sie sich sehr stark auf ihre Arbeit konzentrieren, ein Hobby anfangen oder aber eben eine Affäre, da sich ja auch im Geschlechtsverkehr mit einer jüngeren Frau eine gewisse Männlichkeit finden lässt.
Frauen versuchen hingegen eher, ihre Beziehungen zu stärken und zu festigen (bzw. einen Partner zu suchen), wobei Frauen auch oft ihre Rollen innerhalb einer Familie neu evaluieren, bei beiden Geschlechtern ist jedoch auffällig, dass sich das Verhalten fast schon irrational verändern kann.
Negative Nebenwirkungen einer Midlife Crisis:
Alkoholismus, Kaufrausch, Depression, Reue, Eitelkeit, Druck auf Kinder
Die erfundene Midlife Crisis: Man sollte sie nutzen
Es ist schwierig, genau fest zu stellen, ob jemand wirklich eine Midlife Crisis hat oder nicht, da in dem Alter von 40-60 Jahren auch oftmals einschlagende Erlebnisse stattfinden, die negative Gefühle zur Folge haben. Der Tod von älteren Familienmitgliedern oder Freunden etwa, das Verlieren einer langjährigen Arbeit, die ersten schwerwiegenden medizinischen Probleme sind alles Events im Leben, die von sich aus eine Depression nach sich ziehen könnten.
Daher wird oftmals von der Midlife Crisis als einer rein kulturell forcierten Krise geredet, quasi ein psychosomatisches Leiden, das einem von der Gesellschaft eingeredet wird.
Aber sie muss nicht immer nur negativ erachtet werden, oftmals kann man sie auch dazu nutzen, Schlüsse aus seinem Leben zu ziehen, viele fangen in diesem Alter noch einmal an zu studieren, fangen an zu reisen oder erweitern ihren Freundeskreis.
Auch kann man Frieden schließen, wenn man etwa nicht seine Jugendziele erreicht hat, dafür aber andere Erfolge nachweisen kann oder wenn man abgebrochene Freundschaften wieder kittet.