Die ganze Welt in 13 Ziffern: Die Geschichte des Barcodes

BarcodeKäse, Cola, Kekse: Fast jedes Produkt in Deutschlands Supermärkten trägt einen eigenen schwarz-weißen Strichcode, der sich in Windeseile an den Kassen scannen lässt. Händler sparen so große Summen bei den Verwaltungskosten. Am 26. Juni 1974 wurde der Barcode in den USA eingeführt und löste eine Revolution in der Produktbranche aus.

Eine Packung Kaugummi als Premiere

Das Patent für den Barcode wurde bereits im Jahr 1949 angemeldet: Die amerikanischen Studenten Norman Joseph Woodland und Bernard Silver hatten vom dem Wunsch eines Supermarktleiters erfahren, beim Kassieren automatisch zu erfassen, welche Waren verkauft werden. Woodland und Silver schwebte zunächst eine Art gedrucktes Morse-Alphabet vor. Dann kamen sie auf die Idee, dicke und dünne Striche als visuelles Gegenstück für die langen und kurzen Morse-Töne zu verwenden. Ein eigens konzipiertes Lesegerät würde derlei Strichfolgen auch in einiger Entfernung erkennen – ein Prinzip, nach dem Strichcodes und Scanner heute noch funktionieren. Aber mit der Umsetzung und Nutzung der Erfindung haperte es, nur wenige Branchen zeigten Interesse an dem System. Erschwerend kam hinzu, dass die Technik lange nur unzuverlässig  arbeitete.

Erst im Jahr 1973 wurde der Universal Product Code (UPC) in den USA eingeführt und es dauerte ein weiteres Jahr, bis am 26. Juni 1974 das  erste Produkt an einer Supermarktkasse gescannt wurde –  eine Zehnerpackung „Juicy Fruit“ des Herstellers Wrigley. Drei Jahre später führte Europa einen eigenen Barcode ein, den EAN-Code (European Article Number).

Geburt mit Kinderkrankheiten

In der Praxis kam es anfangs oft zu Fehllesungen der Barcode-Scanner – es mangelte an einer geeignete Drucktechnik für den Strichcode, zudem besaßen die Barcodes noch keine einheitlichen Größen. Heute sind etwa Strichcodebreite und Strichcodeabstand genau genormt und auch die Lesegeräte, so wie sie heute erhältlich sind, haben sich technisch weiterentwickelt. Lesefehler kommen kaum noch vor.

Zusätzlich zum einheitlichen EAN-Code gibt es noch verschiedene Unterklassen der Strichcodes. Damit lassen sich zum Beispiel bestimmte Produktgruppen von anderen besser trennen. Bücher besitzen beispielsweise einen 13-stelligen EAN-Code, der auch als als ISBN-Nummer (International Standard Book Number) bekannt ist. Relativ neu in der Geschichte der Barcodes sind auch die QR-Codes, die von vielen modernen Smartphones mit einer entsprechenden App eingescannt werden können und die zusätzliche Informationen zu Unternehmen, deren Leistungen und Produkten bereit halten.


IMG: Thinkstock, 480851575, iStock, johavel

Werbung
Mehr laden
Load More In Allgemeinwissen
Comments are closed.

Mehr Wissen

Psychologie: Kann CBD die mentale Gesundheit unterstützen?

In den letzten Jahren hat CBD, kurz Cannabidiol, viel Aufmerksamkeit als potenzielle Unter…