Der Traum jedes zweiten kleinen Jungen ist seit jeher, später einmal Polizist zu werden. (Alternativ auch Feuerwehrmann, aber das Thema hatten wir bereits.) Der Polizist ist immer nett und freundlich und hilft, wo er kann. Das ist schon Grund genug. Hält der Berufswunsch Polizist länger an, steht meistens nicht mehr der liebe, gute Polizist, der den Kindern über die Straße hilft, im Zentrum der Vorstellung.
Sondern? Welches Bild existiert in den Köpfen?
Fernsehserien suggerieren das Bild des gestandenen Mannes (oder seit neuestem auch der toughen Frau), der (bzw. die) sich wahnwitzige Verfolgungsjagden liefert, Autos explodieren dabei und das Ganze endet mit einem Schusswechsel. Der Polizeibeamte kommt mit heiler Haut oder im Ausnahmefall einer kleineren Verletzung davon und überwältigt schlussendlich den Verbrecher. Abends wartet dann ein gutes Essen oder ein schönes kaltes Bier auf den ermüdeten Ritter für Recht und Ordnung.
Dass wir es hier mit einem recht lebensfernen Klischee über den Beruf „Polizist“ zu tun haben, ist offensichtlich. Wie allerdings geht es denn wirklich ab?
Da eben nicht jeder Polizist bei der Mordkommission ist, ist der Alltag doch eher unspektakulär: Es werden Gurt- und Alkoholkontrollen beim Autofahrer durchgeführt, Verkehrsunfälle aufgenommen und von Bürgern gestellte Anzeigen bearbeitet bzw. entgegengenommen. „Wilde Verfolgungsjagden und explodierende Autos“ seien alles andere als Job-Bestandteil.
Gerade bei der Berufswahl sollte man das auch nicht aus den Augen verlieren. Das Fernsehen dient zur Unterhaltung des Zuschauers, bei ihm soll Spannung und Interesse erzeugt werden. Der reale Beruf ist für das Erledigen von Aufgaben da. Und die bestehen eben nicht tagein tagaus aus der Jagd von Drogenbossen oder der Aufdeckung großer krimineller Machenschaften.