Napoleon, seinerzeit einst der Kaiser der Franzosen, ist der Namensgeber für ein interessantes Phänomen – den Napoleon Komplex. Doch ist es wirklich so, dass kleine Männer versuchen, ihre Minderwertigkeitskomplexe durch ein übergroßes Ego zu kompensieren? Gibt es ihn überhaupt, den Napoleon Komplex?
Der Begriff wurde durch Alfred Adler, Psychologe, geprägt. Er beschreibt das Verhalten, kleinere Körpergröße durch Statussymbole und/oder Erfolge zu kompensieren. Da Napoleon angeblich nur eine kleine Körpergröße gehabt haben soll, findet der Begriff des Napoleon Komplexes bei ihm Anlehnung.
War Napoleon überhaupt klein?
Tatsächlich war der ehemalige französische Kaiser jedoch gar nicht so unwahrscheinlich klein, wie man immer annimmt. Die Angaben zu seiner Körpergröße, die überliefert sind, schwanken und sind nicht konkret. Jedoch liegen sie immer zwischen 1,66 m und 1,69 m zu einer Zeit, wo nur die Hälfte aller Männer 1,62 m oder mehr maß. Der Kaiser war also eher durchschnittlich bis überdurchschnittlich groß.
Kleiner Mann – benachteiligt im Job
Und es gibt tatsächlich Untersuchungen, die Gründe für ein Verhalten gemäß dem Napoleon Komplex aufzeigen: Männer, kleiner als 1,78 m, sind oftmals benachteiligt. Sind sie größer, so verdienen sie meist mehr Geld und auch bei der Vergabe von Stellen werden diese bevorzugt behandelt. Doch auch die geschichtlichen Fakten sprechen für sich: bei US-Präsidentschaftswahlen des 20. Jahrhunderts gewann in 80 Prozent der Fälle der Kandidat, der größer war.
Größere Männer sind besser dran – gesundheitlich wie privat
Hinzu kommt der private Lebensbereich, in welchem festgestellt wurde, dass Männer ohne Kinder durchschnittlich drei Zentimeter kleiner sind als solche mit. Und auch bei der Partnersuche werden kleinere Männer als weniger attraktiv empfunden. Frauen favorisieren als zukünftigen Partner meist jemanden, der etwa fünf Zentimeter größer ist, als sie selbst. Als wäre das noch nicht schlimm genug, haben kleine Männer auch bei gesundheitlichen Gesichtspunkten unter ihrer Körpergröße zu leiden, denn sie haben häufiger Probleme mit Bluthochdruck oder nehmen sich häufiger das Leben.
Psychologische Waffen anstelle von Größe
Männern minderer Körpergröße wird außerdem zugeschrieben, zu psychologischen Waffe zu greifen, um sich zu behaupten und zu profilieren. Als bekannte Negativbeispiele lassen sich an dieser Stelle Napoleon, Hitler oder auch Kim Jong-II nennen.
Größe wird gleichgesetzt mit Kraft
Doch woher kommen all diese Benachteiligungen, die klein gewachsene Männer über sich ergehen lassen müssen? Die Ursache dafür liegt in der Evolution – damals war Größe gleichgesetzt mit Macht und Stärke, was beides von Nöten war um die Sippe zu verteidigen und bei der Jagd Beute zu erlegen. Größe war in ferner Vergangenheit also ein maßgeblicher Faktor, wenn es ums Überleben ging.
Auch in Hollywood hat Man(n) Komplexe
Und sogar die Hollywood-Stars kommen um dieses Problem nicht herum. Viele zielstrebige Künstler sind klein. Tom Cruise ist da ja immer eine Person, über die man sich gerne belustigt. Sei es, weil man munkelt, ob er tatsächlich Einlagen in seinen Schuhen trägt, um größer zu wirken oder in Filmen auf Kästen schauspielert. Tom wird außerdem nachgesagt, dass er seiner Frau Katie Holmes öfter mal verbietet, High Heels zu tragen, um so den Größenunterschied zu vertuschen.
Bildquelle: Pixabay/ WikiImages
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manni
14. Mai 2012 at 13:13
ja gut ne