„CSD? Christopher Street Day? Das ist doch diese kranke Schwuchtel-Parade, wo sich ein Haufen Kerle in Fummel werfen, wo Weiber sich wie Männer anziehen und es alle toll finden, dass sie homosexuell sind!“
So oder so ähnlich sieht das landläufige Klischee zum Thema CSD aus. Und ja, in der Regel finden sich an diesem Tag zahllose Menschen in schriller (Ver-)Kleidung auf den Straßen, die sich und ihre Sexualität ausgelassen zelebrieren.
Die Ursprünge des Christopher Street Day finden sich in New York. Dort fand am 28. Juni 1969 in der Christopher Street in Greenwich Village der erste offiziell bekannte Aufstand von Menschen, die einer sexuellen Minderheit angehören, gegen die Willkür der Polizei statt. In den damaligen Zeiten gab es oftmals gewalttätige Razzien von Polizisten gegen sexuelle Minderheiten, allen voran Homosexuelle. Die Feier dieses ersten Aufbäumens und offiziellen Einsetzens für Würde und Rechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und so weiter ist über die Jahre zu einer internationalen Tradition geworden.
[youtube iuBfaC5GF3s]Bei uns in Deutschland fanden im Jahre 1979 die ersten Feierlichkeiten zum CSD unter diesem Namen statt – und zwar in Bremen und Berlin. Heutzutage feiern in zahlreichen deutschen Großstädten am letzten Samstag des Juni Homosexuelle, Transsexuelle, Bisexuelle und deren Sympathisanten in kreativen und schrillen Outfits ihren Lebensstil. Diesen Samstag zum Beispiel auch wieder in Berlin. Und warum auch nicht? Es ist keine Schande stolz auf sich zu sein, solange man mit seinem eigenen Leben glücklich ist und niemand anderen gefährdet.
Man darf den ernsten Hintergrund dieser Demonstration dabei trotzdem nicht vergessen. Auch heute noch leiden vor allem Homosexuelle in vielen Bereichen des Alltags unter Diskriminierung und sind Spott oder Andersbehandlung ausgesetzt. Jeder von uns sollte den CSD daher auch als kleine Mahnung zu mehr Toleranz anderer Lebens- und Liebesweisen verstehen.