In „Der Ausreißer“ beschreibt der japanische Mangazeichner Hideo Azuma ein Phänomen und dessen Folgen, das auch unser westlicher Kulturkreis nur zu gut kennt, ein Kulturbetrieb, der seine Künstler bis zum Get-No ausbeutet.
Im klassischen Manga-Comic-Stil erzählt er uns in einfachen aber doch bewegenden Zeichnungen seine Autobiographie.
Hideo Azuma war ein Kult-Maga-Zeichner in Japan. Der hohe Leistungsdruck der japanischen Comicindustrie zwang ihn dazu fast ununterbrochen zu zeichnen, hauptsache schnell und viel. Die Kreativität oder man selbst bleiben da natürlich auf der Strecke.
Was hat Azuma also getan? Er machte aus Protest den drastischsten Schritt, den man sich in einer Leistungsgesellschaft nur vorstellen kann. Er kündigte seinen Job und seine Wohnung und entschied sich für ein Leben auf der Straße.
Monatelang lebt er von Müll oder geklautem Essen und verbringt seine Nächte auf der Parkbank. Er wird immer depressiver und schließlich alkoholabhängig.
Bei dieser Lebensgeschichte erwartet man nun ein hoch tragisches Werk, doch Azuma gelingt es durch seine humorvollen und distanzierten Bilder eine unterhaltsame und eindringliche Autobiographie zu erzählen.
Es ist eine Warnung vor einem menschenfressenden System und gleichzeitig eine leichte Geschichte, die man sowohl ernsthaft als auch kurzweilig lesen kann.
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