David Nicholls‘ Roman „Zwei an einem Tag“ erschien bereits 2009, stürmt bei uns aber gerade die Bestsellerlisten – Nicht zuletzt dank der Verfilmung, die am 03. November mit Anne Hathaway in den Kinos gestartet ist.
In „Zwei an einem Tag“ erzählt David Nicholls die Geschichte zweier Menschen, die eigentlich zusammengehören, dies jedoch erst nach Jahren voller Enttäuschungen und verpassten Chancen selbst begreifen. Was zunächst wie eine seichte Liebesgeschichte daherkommt, entpuppt sich so bei näherem Hinsehen als unterhaltsamer Blick auf das menschliche Unvermögen, das zu erkennen, was eigentlich am naheliegendsten wäre, und gibt dem Leser die Aufgabe, auch einmal über sich selbst nachzudenken.
„Zwei an einem Tag“ von David Nicholls
Mit 20 ist es nichts Ungewöhnliches, eine ganze Nacht gemeinsam mit Jemandem zu verbringen, den man gerade erst kennengelernt hat. Und so ist auch erst einmal nichts dabei, dass Emma und Dexter am darauf folgenden Tag sogleich wieder getrennte Wege gehen. Doch obwohl – oder gerade weil? – die beiden höchst unterschiedlichen Persönlichkeiten so wenig voneinander wissen, können sie einander in den Folgejahren nicht vergessen.
So beobachtet der Leser erstaunt ihre Entwicklung, wenn uns immer am Jahrestag ihres Zusammentreffens ein Einblick in das Leben der jungen Leute gegeben wird. Sie entdecken die Welt ebenso wie sich selbst, machen Fehler und lernen immer wieder Neues dazu, bis sie schließlich zurückblicken und auch einmal Bilanz ziehen über das, was gewesen ist und was hätte sein können, während unweigerlich die Frage im Raum steht, ob es für verpasste Gelegenheiten eine zweite Chance gibt.
Der schwere Weg zum Glück
Nahezu jeder von uns hat schon einmal eine Entscheidung bereut oder sich gewünscht, eine vertane Möglichkeit doch noch wahrnehmen zu können. Genau darum ist David Nicholls‘ Roman „Zwei an einem Tag“ nicht nur eine romantische Erzählung, sondern eine mit Witz und Charme erzählte Geschichte, die eine erstaunlich universelle Wahrheit enthüllt. Was sich zunächst so seicht anhört, wird so im Laufe der Seiten fast tiefgründig und bleibt trotzdem eine stets unterhaltsame Lektüre, die vor allem an kalten Wintertagen das Herz erwärmt.
Statt sogleich die Kinokassen zu stürmen und sich anzusehen, was Hollywood aus dieser Geschichte gemacht hat, sollte man daher lieber das Buch zur Hand nehmen, sich mit einer heißen Schokolade in eine weiche Decke einkuscheln und sich Inspiration dafür suchen, wie man Augen und Herz offen hält, um letztlich das Leben zu finden, dass man zwar nicht gesucht hat, für das man aber doch bestimmt zu sein scheint.
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