Mit „Das letzte Geheimnis“ ist dem Autorenduo Ian Caldwell und Dustin Thomason ein intelligenter und flüssig zu lesender Debütroman gelungen.
Die Geschichte dreht sich um ein auch real existierendes Buch aus der Renaissance, das einige für das mysteriöseste Werk überhaupt halten, die „Hypnerotomachia Poliphili“.
Vordergründig beschreibt es eine Liebesgeschichte aus dem Jahr 1499, doch in etlichen Rätseln scheint der Autor seiner Nachwelt ein großes Geheimnis hinterlassen zu haben. Jeder, der dieses Buch versucht hat zu erforschen, ist von ihm besessen oder in gefährliche Umstände verwickelt worden.
Und auch der Vater des Ich-Erzählers Tom Sullivan erging es nicht anders. Er kam schließlich bei einem Autounfall ums Leben, nachdem er sein Leben dem Buch gewidmet hatte.
Nun wird Tom Jahre später wieder mit dem Werk konfrontiert. Er und seine drei Freunde Charlie, Gil und Paul studieren an der Universität Princeton. Paul schreibt seine Abschlussarbeit über die „Hypnerotomachia Poliphili“ und Tom beginnt ihm bei der Lösung der Rätsel zu helfen.
Plötzlich passieren merkwürdige Dinge und eine Mordserie beginnt. Wird sich Tom dem Bann des Mauskriptes aus der Renaissance entziehen können? Oder werden sie den mysteriösen Rätseln auf die Spur kommen? Ein Wettlauf gegen die Zeit und sie selbst beginnt.
„Das letzte Rätsel“ pendelt zwischen den Genres Thriller, historischer Roman und typischen Campusgeschichten hin und her. Neben der obligatorischen Jagd nach verschollenen Rätseln gelingt es den Autoren die menschliche Komponente nicht außer Acht zu lassen. Sie zeichnen die Charaktere, besonders natürlich den Ich-Erzähler, sehr genau und erreichen so Identifizierungspunkte, die bei manchen anderen Thrillern vor lauter Mystery häufig leider auf der Strecke bleiben.
Die historischen Fakten um die „Hypnerotomachia Poliphili“ sind gut recherchiert. An ein paar Stellen hat man manchmal nur leider den Eindruck, dass die Autoren so viel Material gesammelt haben, dass die Geschichte kurzzeitig auf der Strecke zu bleiben scheint.
Alles in allem ein gut zu lesender Roman für unterhaltsame und spannende Stunden, der einen aber nicht nachhaltig beschäftigt oder beeindruckt.
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