Unwetterhütten sind dir sicher bekannt. Man findet sie oft am Wegesrand von Wanderrouten, wo sie auch bei schönem Wetter zum Verweilen einladen. Die Nacht möchten aber die wenigsten darin verbringen, schließlich sind diese Wetterschutzhäuschen für gewöhnlich recht karg eingerichtet und zugig noch dazu. In Chile entstand nun ein Unwetterhäuschen, das im Notfall sogar ein Hotel ersetzen kann.
Unterschlupf mit Komfort
Der Architekturstudent Rodrigo Cáceres Céspedes entwarf für einen Radweg der chilenischen Küstenregion Maule einen kostenlosen Radfahrerunterschlupf. Doch was ist das Besondere daran? Zum einen wird die Größe von 30 Quadratmetern durchaus einer kleinen Mietwohnung gerecht, zum anderen bietet das Areal Extras, wie sie für Unterstände nicht üblich sind. Zunächst gibt es eine Aufhängung für die Fahrräder an der Decke, darüber hinaus verfügt das Gebäude über mehrere Betten, ein Frühstückszimmer und einen Stromgenerator, der mittels Pedaltreten den Unterschlupf mit LED-Lampen beleuchtet. Sogar warme Duschen stehen den Besuchern mithilfe eines Sonnenkollektors zur Verfügung. Auch die Außenhülle des Bauwerks ist bemerkenswert: Hierfür wurde robuste, halbdurchsichtige Textilfaser über ein Gerüst aus Stahl und Aluminium gezogen, die den Blick nach außen nicht behindert, aber effizient vor Wind und Wetter schützt. Geht es nach dem Willen der Investoren und Konstrukteure, wird man diese Neuinterpretation einer Wetterhütte schon bald häufiger sehen – ein guter Anreiz, um sich mal wieder aufs Rad zu schwingen.
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