Hört oder liest man das Wort Gamaschen, denkt man unwillkürlich an den Anfang des letzten Jahrhunderts, in denen die Fußbekleidungsstücke aus Tuch, Leder oder Leinwand modische und nützliche Accessoires waren. Diese Bekleidung sollte vor Wind, Kälte, Schmutz und Verletzungen schützen und man trug sie an das Schuhwerk anschließend, sodass Beine und Fuß bis über das Knie bedeckt waren.
Gamaschen in früheren Zeiten
Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die Gamaschen, die weiß oder schwarz gefärbt waren zu der Uniform passend von den Fußtruppen vieler westlicher Armeen getragen. Als knielange Variante mit Leder – oder Stoffbezug wurden sie entweder über der Hose zugeknöpft oder unter den Hosenbeinen in gekürzter Form getragen. Spätere Modelle wie die Wickelgamasche wurden vor allem von den reitenden Soldaten und Truppenmitgliedern geschätzt, die dann aber bald aus der Mode kamen. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die Fußbekleidung eingesetzt in allen unterschiedlichen Varianten. Als modisches Accessoire fanden die Füßlinge zunehmend Beliebtheit bei der zivilen Bevölkerung, vor allem in der Biedermeierzeit. Gewickelt, seitlich geschnürt oder zugeknöpft wurden sie zu knöchellangen Hosen getragen und trugen zur eleganten Erscheinung seines Trägers bei.
Heutige Modelle
Heutzutage findet man die Fußbekleidung vor allem im Arbeitsbereich, beim Reiten und bei Outdoor Aktivitäten, um die Füße vor Verletzungen, Nässe und Kälte zu schützen. Schweißer beispielsweise verwenden sie von vorn und um den Unterschenkel geschnallt, um vor sprühenden Funken und Brandwunden geschützt zu sein. Sie werden beim Bergsport ebenso verwendet wie beim Wandern, Radfahren und bei Jagdgesellschaften. Heute sind die Modelle aus robustem, innen beschichtetem Nylon. Sie garantieren durch ein elastisches Band einen sicheren Sitz und haben einen Fixierhaken für die Schnürsenkel. Auch im Pferdesport werden Gamaschen geschätzt. Um die Tiere vor Verletzungsgefahren zu schützen, verwenden viele Besitzer diese Fußbekleidung, die die Vorder- und Hinterbeine und die Sehnen des Tieres stützen.
Bild von: Andre Bonn