Die Bipolare Störung ist eine relativ weit verbreitete psychische Störung, bei der die betroffenen Personen im Wechsel manische bzw. depressive Phasen erleben. Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass das erste Sonnenlicht im Frühjahr die Erkrankung begünstigt.
Die Forscher haben Patientendaten aus insgesamt 16 Ländern mit den jeweiligen Wetterdaten verglichen. Dabei konnten Zusammenhänge zwischen manisch-depressiven Phasen und der ersten Frühlingssonne bei vor allem jungen Menschen festgestellt werden.
Bipolare Störung – Wechsel zwischen Manie und Depression
Viele Menschen leiden an einer so genannten Bipolaren Störung, bei der Symptome auftreten, die von gegensätzlichen Ausrichtungen geprägt sind. Das heißt, dass die Patienten zwischen einem gesteigerten Antrieb und kompletter Antriebslosigkeit wechseln. Diese Phasen folgen einem nicht festgelegten Muster und können auch in gemischter Form auftreten. Dabei ist auch die jeweilige Stärke einer bestimmten Phase sehr individuell und von Person zu Person verschieden.
In den manischen Phasen setzen sich die betroffenen Personen oftmals einer hohen Selbstüberschätzung aus. Darüber hinaus sind diese Episoden einer Bipolaren Störung von großer Kreativität aber auch erhöhter Unruhe geprägt. Da die Krankheit oft mit anderen psychologischen Symptomen einhergeht, kommt es zu einer erschwerten Diagnose.
Frühlingssonne begünstigt Depressionen
Bisher galten unter anderem die dunklen und kalten Wintermonate als Auslöser für depressive Phasen. Aus diesem Grund werden den Patienten auch Lichttherapien verordnet, mit deren Hilfe die depressiven Phasen verkürzt werden sollen. Dresdner Wissenschaftler haben nun jedoch im Rahmen einer Studie festgestellt, dass die Frühlingssonne die Symptome bei Bipolaren Patienten verstärken kann. Die Forscher haben dazu eine Vielzahl an Daten ausgewertet.
Dabei konnten sie feststellen, dass bestimmte Orte wie Los Angeles und Santiago de Chile eine große Anzahl an Personen mit einer Bipolaren Störung aufweisen. Zudem verzeichnen diese Orte „eine überdurchschnittlich starke Zunahme der täglichen Sonneneinstrahlung“.
„Mit unserer Studie konnten wir erstmals zeigen, dass Umweltfaktoren wie ein jahreszeitlich bedingter, starker Anstieg der Sonnenstrahlung eine Rolle bei der Entstehung seelischer Erkrankungen spielt“, sagte der Studienleiter Bauer. Um die Analyse und Deutung der Daten zu vertiefen, wollen die Wissenschaftler ihre Untersuchungen nach Afrika und Asien ausweiten.