Biker sind schon eine besondere Spezies. Ob die Hells Angels oder die Bandidos – unser Bild von diesen motorisierten Exemplaren ist vor allen von ihren Auftritten in den Medien geprägt. Dabei können sie doch bestimmt auch anders. Oder?
Wenn Biker auf ihren röhrenden Maschinen die Straßen hinunter rollen, verbreitet sich sich sogleich eine ganz besondere Atmosphäre. Diese Männer (und einige Frauen) in ihren schwarzen Lederklamotten und Band-T-Shirts sind von einem ganz eigenen Schlag. Und sie sind ein Klischee. Viele meinen, man solle sich von Bikern lieber fern halten, es seien doch alles kriminelle Subjekte oder zumindest Schläger. Stimmt’s? Nein, natürlich nicht. Wieder einmal hat das Schubladen-Denken eine fixe Idee hervorgebracht, die sich hartnäckig hält. Und woran liegt das?
Biker: Alles gefährliche Verkehrsrowdies und Schläger?
Die Hells Angels sind wahrscheinlich die bekannteste aller Biker-Gruppen und haben den Ruf der in Leder gewandten Motorradfahrer auf der ganzen Welt nachhaltig geprägt. Ja, einige Ableger der Hells Angels wurden als kriminelle Vereinigung verurteilt und verboten. Und ja, die Hells Angels machen überwiegend mit Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam. Aber das ist ja noch lange kein Grund, jede ihrer Ortsgruppen sowie Biker generell als Rowdies und Schläger hinzustellen.
Biker: Immer nur „Born to be Wild“?
„Easy Rider“ – DER Biker-Kult-Streifen schlechthin und ein bleibendes Stück Film-Kultur – zeigte der Welt, worauf es bei einem Road Trip mit den zweirädrigen Maschinen wirklich ankommt: den Ausdruck eines ganz eigenen Lebensgefühls und das Streben nach Freiheit. Der Film endet tragisch, aber gerade damit kritisiert er einerseits den Zwang, in dem Viele heute leben, und andererseits die sinnlose Gewalt, die nach wie vor weit verbreitet ist – und zwar nicht nur unter Bikern. Tatsächlich ist für die meisten Motorradfahrer ein Ausflug mit ihre Maschine und mit ihrer Gang mehr die Suche nach einem Abenteuer und die Verwirklichung eines Traums.
Und glücklicherweise gibt es genügend Biker, die genau diese Philosophie ausleben, statt sich den ganzen Tag gegenseitig zu verprügeln oder die Straßen mit waghalsigen Manövern unsicher zu machen. Längst nicht jeder fährt nur los, um irgendwo Irgendjemanden aufzumischen, friedliche Biker sind mindestens ebenso verbreitet wie Schläger-Typen oder stellen wohl eher noch die Mehrheit. Das Klischee des bösen, raubeinigen Bikers hält sich deshalb so hartnäckig, weil in den Medien immer nur die bekanntesten Gruppierungen auftauchen, und auch das immer nur dann, wenn einer von ihnen etwas ausgefressen hat. Wenn es immer wieder heißt „Die Hells Angels haben wieder einmal…“, dann kann über Biker ja kein gutes Bild in den Köpfen der Öffentlichkeit entstehen.
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