Das australische Unternehmen Snappy Labs hat sich mit der beliebten Foto-App Snappy Cam einen Namen gemacht, nun geht die Firma im Apple-Konzern auf. Zum Kaufpreis und zu den genauen Hintergründen machte die US-Gesellschaft keine genauen Angaben. Zumindest die Motivation meinen viele Beobachter, zu kennen.
Technologiekonzern investiert in australisches Start-up
Snappy Labs bestand nur aus einem Mann, dem Australier John Papandriopoulos. Ohne Hilfe durch Mitarbeiter leistete er Großes, mit der 1-Euro-App Snappy Cam begeisterte er viele Smartphone-Besitzer. Sie ermöglicht die Aufnahme von Serienbildern. Weitere Apps vertrieb die Firma nicht. Angesichts der enormen Nachfrage nach der Snappy Cam dürfte der Gründer aber allein mit dieser Anwendung viel Geld verdient haben. Wie viel Apple sein Unternehmen wert war, kann niemand sagen. Der Konzern verweigert dazu eine Aussage. Eines ist aber klar: Der bisherige Besitzer setzt sich mit dem Erlös nicht zur Ruhe, er arbeitet künftig für den Konzern mit Apfel-Logo.
Was sich Apple vom Kauf versprechen dürfte
Wie üblich hat Apple direkt nach einem solchen Aufkauf die entsprechende App aus dem Store entfernt, auf die Snappy Cam müssen die Nutzer nun verzichten. Das hört sich paradox an, folgt aber einer inneren Logik: Apple geht es nicht um die Rechte an einer konkreten App. Die Funktion integriert der Konzern in einem späteren Modell und kann so auf eine Neuheit verweisen. Als noch wichtiger erweist sich die gewonnene Expertise. Beobachter vermuten, dass John Papandriopoulos die Kameratechnologie für künftige iPhone-Modelle insgesamt weiterentwickeln soll. Insider halten die Übernahme für einen klugen Schachzug, da sie dem Australier ein hohes technisches Fachwissen zubilligen. Viele bezeichnen ihn sogar als Genie. Mit der Akquise dieser Firma verfolgt Apple weiterhin einen konsequenten Aufkauf-Kurs. 2013 hatte der Konzern unter anderem einen Hersteller für Fingerabdrucksensoren sowie zwei Start-ups, die Navigationssysteme für öffentliche Nahverkehrsmittel entwickelten, übernommen.
US-Amerikaner zielen auf das Know-how
Mit der Übernahme von Snappy Labs gelingt Apple ein erneuter Coup, der Konzern kann damit die Technik der Smartphone-Kameras verbessern. Aber auch die Konkurrenz schläft nicht: Google sicherte sich kürzlich die Wecker-App Timeley, indem sich die Gesellschaft das Schweizer Start-up Bitspin einverleibte.
Bild: abdulsatarid – Fotolia