„Sustainable Energy 4 All“ – also erneuerbare Energien für alle heißt die ehrgeizige Initiative der UN, mit der sie die Erneuerbaren bis 2030 verdoppeln will. Während wir heute bei einem Anteil von 18 Prozent liegen und der Ausbau derzeit nur schleppend vorangeht, sollen 2030 alle Menschen weltweit Zugang zu modernen Energiequellen haben.
Nachhaltigkeit im Energiesektor
Die Internationale Energie-Agentur (IRENA) stellte vor kurzem den „Remap 2030“ genannten Report vor und der Tenor, der dort vertretenen Ökoenergieexperten war einheitlich: Bleibt alles so wie bisher, kann das Erneuerbaren-Ziel der UN nicht erreicht werden. Bei dem derzeitigen Ausbautempo hätten wir 2030 lediglich 21 Prozent an erneuerbaren Energien.
Die Studie zeigt aber auch, dass mit den heute verfügbaren Technologien deutlich mehr machbar wäre. So könnten die 26 wichtigsten Staaten ihre absolute Energiemenge aus Sonne, Wind und Biomasse bis 2030 ohne Probleme vervierfachen. Dem Bericht zufolge fallen dafür nicht einmal zusätzliche Kosten an. Man müsse einfach die Auswirkungen auf Klima und Gesundheit sowie entstehende Arbeitsplätze einkalkulieren und schon rechnet sich die Wende von allein – so IRENA-Direktor Adnan Z. Amin.
Der richtige Umbau ist wichtig
Trotzdem wird es mit der Energiewende nicht so einfach werden. Schließlich macht heute die Biomasse allein drei Viertel der Energie aus erneuerbaren Quellen aus. Biomasse ist aber nicht nachhaltig und „traditionelle Biomasse“ wie zum Beispiel Holz, Holzkohle sowie Dung sind ineffizient und verursacht Umwelt- sowie Klimaschäden.
Der Anteil der traditionellen Biomasse muss also sinken und moderne Energien wie Wind und Sonne um das Dreifache steigen. Um diesen Fahrplan einzuhalten, teilt IRENA den Energieverbrauch in vier Sektoren ein: Gebäudebereich, Verkehrssektor, Industrie und Stromerzeugung. In allen Bereichen muss der Anteil steigen und fossile Energieträger zurückgedrängt werden. Dazu haben die Autoren des Reports fünf Politikempfehlungen herausgearbeitet und gezeigt, wie der Umbau möglich ist.
Ehrgeizig, aber machbar
Manche bezeichnen die Ziele als ehrgeizig. Dass sie machbar sind, rechnen uns die Experten der IRENA aber anschaulich vor. Auf Grundlage der jeweiligen Zahlen, die die Länder selbst gemeldet haben, beweisen sie, dass ein Umbau mit Cleantech möglich ist. Ob die Ziele wirklich erreicht werden, hängt aber auch vom Willen in den einzelnen Ländern ab. Weitere Informationen rund um das Thema Nachhaltigkeit und erneuerbare Energien erhalten Sie auch hier.
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