Amerikanische Küche ist vielleicht die am meisten klischeebehaftete Kochkunst der Welt. Wir alle haben das Bild von Burger und Hot-Dog Wettessen, 5 Liter Colabechern und Pizzen mit einem Radius von einem Traktorreifen fest in unseren Köpfen. Sind diese Vorurteile auch heute noch wirklich berechtigt?
Amerikanische Küche – Wer denkt da nicht an riesige Burger in einem Meer aus fett triefenden Pommes. Und obendrauf ein Kübel Mayo. Nicht ganz unschuldig an diesem Bild ist ein gewisses Walross, auch Jumbo Schreiner genannt, aus einer bekannten deutschen Vorabendsendung. In Amerika muss es schnell gehen mit dem Essen, und viel muss es sein. Filme wie Super Size Me haben uns eine wahre Horrorvorstellung über amerikanische Essgewohnheiten vermittelt. Versinkt der Nordamerikanische Kontinent bald unter der Last von 250 Millionen Transfett-süchtiger Junkies? Und woher bekommen wir dann diesen leckeren Krautsalat?
Amerikanische Küche – Home of the Whopper
Wie alle Klischees ist auch das Burger-Klischee über Amerika zum Teil berechtigt. In Ballungszentren findet sich alle 2 Meter eine Möglichkeit, einen Burger wegzusnacken. Mit Betonung auf Möglichkeit. So wie es eben in Deutschland alle 2 Meter ein Kiosk mit Alkohol und Schnaps gibt. Amerikaner in Deutschland fragen sich regelmässig: „I wonder how you get anything done here. The whole country is like one giant bar!“
Ernährung wird in den USA durchaus grossgeschrieben, und an der Ost- und Westküste hat sich in den letzten Jahren vegetarische und vegane Ernährung enorm popularisiert. In Kalifornien ist der Schlankheitswahn ja nichts neues, doch die Umstellung auf Organic Food breitet sich immer weiter aus. Diese Entwicklung ist allerdings nicht allumgreifend, sondern führt eher zu einer widersprüchlichen Koexistenz von gesund und ungesund. Das Land der Extreme macht dem Klischee mal wieder alle Ehre.
Amerikanische Küche – Was gibt es noch zu entdecken?
In Amerika wird viel mit Zucker gekocht, und zwar zur Vor- Haupt- und Nachspeise. Zum Teil mag dieses Klischee stimmen, doch einige Ausnahmen gibt es allemal. An der Ostküste laden beispielsweise viele Restaurants zum Muschelessen ein, die nach althergebrachter Art gekocht oder gegrillt werden.
Auch erwähnenswert ist die Cajun-Küche im Süden des Landes, wo sich französische und kreolische Einflüsse zu einer einmaligen Mischung vereinen. Hier wird gern scharf gewürzt mit Cayennepfeffer, Knoblauch und Chili, wie auch in der allseits beliebten Tex-Mex Küche. Wer Lust auf herzhafte Salsa und leckere Enchilada mit Guacamole hat, findet hier einiges an Inspiration.
Die amerikanische Küche ist besser als ihr Ruf, es gilt nur, sich selbst an den Grill oder den Herd zu stellen. Denn selbst gemachte Burger schmecken einfach immer am besten.