Wohl jeder kennt Miss Marple oder Hercule Poirot. Und wenn er nicht nicht die Bücher gelesen hat, dann kennt man meist die Filme mit Peter Ustinov oder Margaret Rutherford. Und gerade in der letzten Zeit, wo das Krimi-Genre immer einfallsloser oder einfach stupide, gewaltätig oder beides ist, tun die alten Klassiker besonders gut.
Sie strahlen einen naiven Charme aus und sehen alles eher mit einem Augenzwinkern und setzen vor allem auf Verstand und Kombinationsgabe.
Agatha Christie wird als Agatha Mary Clarissa Miller am 15. September 1890 in Torquay in der Grafschaft Devon als Tochter wohlhabender Eltern geboren. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr wird sie von ihrer Mutter unterrichtet, besucht bis dahin also keine öffentliche Schule. Ihre Eltern haben ihr literarisches Talent schon früh bemerkt und mit 11 veröffentlicht Agatha ihr erstes Gedicht in einer Lokalzeitung..
In Paris beginnt sie ein Musikstudium, das sie dann aber zu Beginn des ersten Weltkrieges abbricht um als Krankenschwester und später in einer Apotheke zu arbeiten. Hier sammelt sie einige Erfahrungen mit Gift, die sie später in ihren Kriminalgeschichten verarbeiten wird.
1914 heiratet sie ihren ersten Mann Oberst Archibal Christie, einen Flieger der königlichen Luftwaffe, mit dem sie auch eine Tochter hat.
Ihr erster Krimi erscheint dann schließlich im Jahr 1921 „Das fehlende Glied in der Kette„, der erste Fall des belgischen Detektivs Hercule Poirot. Doch richtig berühmt wird Christie durch ihr 1926 veröffentlichtes Werk „Alibi“, in dem sie bewusst alle nur erdenklichen Krimi-Klischees einsetzt um dann am Ende den Leser mit einer unerwarteten Auflösung zu überraschen. Für viele gilt dies als ihr bestes Buch.
Beruflich läuft alles glatt, doch privat gerät in den 1920er Jahren bei ihr einiges aus den Fugen: ihre Mutter stirbt, ihr Elternhaus wird versetzt und ihr Mann betrügt sie. Chrisitie bricht daraufhin total zusammen und verschwindet plötzlich spurlos. Nach einer zehntägigen spektakulären Suchaktion wird sie in einem Hotel ohne jeglicher Erinnerung an die vergangenen Tage wieder gefunden. (Diese Geschichte wurde in dem Film „Das Geheimnis der Agatha Christie“ ungesetzt)
Um sich zu erholen reist sie mit dem Orient-Express nach Bagdad, was sie zu einigen neuen Geschichten inspiriert. Auf einer dieser Reisen lernt sie auch ihren zweiten Mann kennen, ein Archäologe, den sie auf einige Augrabungen begleiten und unterstützen wird. Sie ist fortan von der Archäologie begeistert.
1971 wird sie von der englischen Königin als Dame Commander in den persönliche Adelsstand erhoben. Am 12. Januar 1976 stirbt Agatha Christie an einem Schlaganfall.
In ihrem Leben hat sie 66 Kriminalromane, aber auch etliche Kurzgeschichten und Theaterstücker verfasst. Zahlreiche ihrer Bücher wurden verfilmt. Agatha Christie hat so Millionen Leser weltweit begeistert und etliche Krimiautoren inspiriert und nachhaltig beeinflusst.