Sie sind auf den ersten Blick oft nicht zu erkennen – Arzneimittelfälschungen. Dabei kann die Einnahme solcher Medikamente schlimme Folgen für den Patienten haben.
In den westlichen Ländern ist die Gefahr, auf ein Plagiat zu treffen, durch Einführen des Versandhandels erhöht worden. Die Bezugsquellen sind teilweise nicht nachvollziehbar und auch wenn die Verpackung stimmt, gibt das noch keinen Aufschluss über deren Inhalt.
Dabei kann eine Fälschung verschiedenen Formen annehmen: so kann es sich beispielsweise um ein Placebo, in dem kein Wirkstoff enthalten ist, oder aber um ein Medikament mit einem zu gering dosierten, wirksamen Bestandteil handeln.
Nicht selten kommt es vor, dass der auf der Packung deklarierte Arzneistoff nicht mit dem im Produkt enthaltenen Wirkstoff übereinstimmt.
Gerade in lebensbedrohlichen Situationen kann die Einnahme eines solchen Imitats tödlich enden.
Zudem weisen Arzneimittelfälschungen häufig eine mangelnde Qualität auf: Lösungsmittelrückstände und fehlende Hygiene bei der Herstellung stellen eine ernstzunehmende Gefahren für die Patienten dar.
Der Umsatz mit Plagiate beträgt laut Weltgesundheitsbehörde WHO über 25 Milliarden Euro, Tendenz steigend. Als Ursachen können neben dem Versandhandel unter anderem die Globalisierung der Märkte und die fehlenden Kontrollen angeführt werden.
Zu den am meisten gefälschten Arzneimitteln gehören übrigens Antibiotika und Schmerzmittel, da hier der Absatzmarkt besonders groß ist.
Von der Bundesregierung gibt es schon seit längerem das Bestreben für einen besseren Schutz der Patienten. Über Wasserzeichen, spezielle Siegel und Sicherheitszeichen wurde bereits diskutiert. Eine Einigung wurde bislang allerdings noch nicht erzielt.
Am sichersten ist und bleibt der Kauf beim ausgebildeten Fachmann in der Apotheke.
Wenn man sich dennoch für den Versandhandel entscheidet, gilt es darauf zu achten, dass Angaben zur Apotheke und dem Apotheker, sowie zur zuständigen Aufsichtsbehörde zu finden sind. Auch die Apothekenkammer sollte mit angegeben sein, bei der man, im Zweifel, nachfragen kann, wer sich hinter der Internet-Apotheke verbirgt.
Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) warnt dagegen davor, seine Medikamente aus Ländern zu beziehen, die nicht zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gehören.
Gesundsein
10. Dezember 2008 at 18:29
Der deutsche Versandapothekenhandel unterliegt sehr strengen Anforderungen. Fälschungen kommen in der Regel nur über Versandhändler aus anderen Ländern nach Deutschland. Deutsche Versandapotheken haben an sich einen guten Ruf, werden aber immer wieder durch die Apotheken vor Ort schlecht gemacht, da diese ihr Monopol gefährdet sehen.