Der bevorstehende Absturz von Satellit Rosat ist nun langsam kein Geheimnis mehr, doch wo seine Überreste schließlich auf die Erde niedergehen werden, das weiß bislang Niemand. Eine Gefahr für die Erdenbewohner besteht wohl nicht, immerhin wird nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre nur wenig vom Weltraumschrott übrig bleiben.
Abgesehen davon ist es nichts Neues, dass nicht ausgediente Satelliten und sonstige Weltraumtechnik auf unseren Planeten zurück stürzen. Genau genommen sind es etwa 400 Tonnen jährlich, die den Weg Richtung Erde einschlagen. Jedoch kommt nur ein winziger Bruchteil dieser Trümmer tatsächlich auf dem Erdboden an, der übergroße Rest verglüht auf seinem langen Weg, und die meisten Bruchstücke sind so klein, dass kein Mensch sie bemerkt.
Vom Satelliten Rosat, der 1990 für Röntgenarbeiten ins All geschickt worden war, werden nach Expertenmeinungen etwa 30 Einzelteile zurückbleiben, die Ende Oktober irgendwo auf der Erde niedergehen sollen. Ob über dem Meer, in unbewohntem Gebiet oder mitten in einer Großstadt vermag bislang Niemand zu sagen, immerhin wird sich seine Reiseroute abhängig von der Sonnenaktivität und anderen Faktoren wohl noch deutlich ändern. Etwa 24 Stunden vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre wird man aber wohl den ungefähren Aufschlagpunkt vorausberechnen können.
Dann geht sie zu Ende, die Ära Rosat. Mit seinem Röntgenteleskop hatte der Satellit nicht nur länger eine längere Zeit durchgehalten, als seine Konstrukteure einkalkuliert hatten, er überraschte auch mit seinen atemberaubenden Aufnahmen von Galaxien und Sternen, die alle Erwartungen der Forscher übertrafen. 4000 Wissenschaftler aus aller Welt haben zwei Jahrzehnte lang mit den Bildern gearbeitet, und nun hat sich Rosat seinen Ruhestand redlich verdient. Nur hat der Satellit leider keinen Antrieb, weshalb er nicht kontrolliert zur Erde zurück gelenkt werden kann. Also bleibt nur abzuwarten, wo genau er seine Weltraumreise in wenigen Wochen beenden und seine letzten Überreste verstreuen wird.
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