Die Abschaffung von Diät-Lebensmitteln steht kurz bevor. Fachleute wie Ärzte und Ernährungsexperten gehen davon aus, dass Diabetiker durchaus „normale“ Lebensmittel verzehren können. Ein neuer Beschluss sieht jetzt die Abschaffung von Diät-Lebensmitteln vor.
Der Bundesrat für Agrarpolitik und Verbraucherschutz hat mit der „Sechzehnten Verordnung zur Änderung der Diätverordnung“ die Abschaffung bestimmter Diabetiker-Lebensmittel beschlossen. Die Verordnung wird zwar erst am 24. September letztendlich beschlossen werden, gilt aber jetzt schon als sicher.
Der Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Thomas Danne, plädiert schon seit einigen Jahren für die Abschaffung der Diät-Lebensmittel, jedoch ohne bisherigen Erfolg. Die Lebensmittel-Lobby hat sich bisher erfolgreich gegen die Abschaffung der Produkte gewehrt, aber nun ist ein Umdenken erforderlich.
Wissenschaftler lehnen Lebensmittel für Diabetiker ab
Spezielle Lebensmittel für Diabetiker werden von den Fachleuten als unnütz bezeichnet, und sogar als schädlich betrachtet. Ernährungsexperten und das Bundesamt für Risikobewertung lehnen Diät-Lebensmittel schon seit längerer Zeit ab und setzen sich für deren Abschaffung ein.
Gründe für die Abschaffung
Das komplette Zuckerverbot für Diabetiker ist wissenschaftlich gesehen nicht mehr aktuell. Wie bei Nicht-Diabetikern sollte die Zuckeraufnahme beim Diabetiker 10% der gesamten Tagesenergie nicht überschreiten.
Für Diabetiker gelten ansonsten die selben Ernährungsempfehlungen wie für die restliche Bevölkerung. Empfohlen wird eine mediterrane Kost mit viel Obst und Gemüse und viel Fisch. Die tägliche Fettzufuhr sollte 35% der gesamten Tagesenergie nicht überschreiten. Empfohlen werden dabei in erster Linie einfach ungesättigte Fettsäuren (Olivenöl).
Des Weiteren enthalten die diätischen Lebensmittel sehr viel Fett, sind reich an Kalorien und zudem relativ teuer. Forscher gehen davon aus, dass sie sogar vom Verzehr gesunder Lebensmittel abhalten.
Kennzeichnung von Lebensmitteln
Hilfreich wäre für alle Verbraucher eine europaweit einheitliche Kennzeichnung sämtlicher Lebensmittel. Zudem solle auf allen Lebensmitteln der Brennwert und Kohlenhydratgehalt verzeichnet sein, sodass Diabetiker das Insulin entsprechend dosieren können.
Außerdem sollten Diabetiker auf spezielle Diäten und auf die überteuerten Diabetiker-Produkte verzichten. Zu achten ist auf eine fettarme, gesunde und vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung.
Diabetiker dürfen in Maßen alles essen, auch den berüchtigten Zucker.
Opa B.
4. April 2012 at 18:16
Das ist ein guter Artikel und Hinweis für Diabetiker. Ich habe Diabetis mellitus seit 1973 und bin gut eingestellt.Da mit der neuen Diät-VO auch die Diät-Biere vom Markt verschwinden werden,muß ich mich neu orientieren. Der Kohlenhydratgehalt ist ein Maßstab dafür, besser wäre die altbekannte BE-Einheit ,die jeder Diabetiker kennt. Aber das wird sich europaweit nicht durchsetzen lassen.
Fazit für den Diabetiker: Wir wollen auf unsere Flasche Bier nicht verzichten, etwas weniger tut es zur Not auch, probieren wir es aus.
Mit feucht-fröhlichem Gruß
Opa B. aus Berlin