Sportlicher Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und ein großes Talent – alles Attribute, die nicht nur ein Sportler an den Tag legen muss, um hohe Leistungen zu erzielen. Gerade auch in den verschiedenen, oftmals körperlich harten Handwerksberufen, z.B. dem des Fleischers, sind sie meistens unabdingbar. Und so findet zur Überpüfung einmal im Jahr das statt, was im Sport gang und gäbe ist, für den Normalbürger auf den ersten Blick allerdings etwas befremdlich anmutet:
Die deutsche Fleischer-Meisterschaft.
Dabei sind Meisterschaften in einer Vielzahl von Handwerksverbänden und Branchen schon seit vielen Jahrzehnten oder Jahrhunderten Tradition, um den eigenen Nachwuchs zu küren. Bei der deutschen Fleischer-Meisterschaft nehmen demzufolge 16 Jungfleischer teil, allesamt bereits als Landesmeister ihres jeweiligen Bundeslandes gekürt.
Die Meisterschaft selbst stellt sich für alle Teilnehmer als eine allumfassende Prüfung ihrer vielen in den Lehrjahren erworbenen Fähigkeiten dar. Unter den Augen einer fachkundigen Jury, größtenteils mit erfahreren Fleischermeistern besetzt, müssen die Prüflinge in verschiedenen Disziplinen zeigen, dass sie ihr Handwerk in Theorie wie Praxis beherrschen. Egal, ob eine fachmännische Zerlegung des Schlachttieres auf Zeit gemessen oder der korrekte und qualitativ hochwertige Aufschnitt des Selbigen bewertet wird – in jeder Prüfung und Disziplin sind sowohl Kraft und Geschicklichkeit als auch das Auge des Prüflings für das Tier gefragt, welches es zu bearbeiten gilt. Fragerunden und ähnliche theoretische Prüfungen runden den Gesamtprüfungstag ab.
Am Ende der Meisterschaft kann er dann endlich gekürt werden: Der deutsche Bundessieger und somit der beste Jungfleischer seines Jahrgangs. Eine Auszeichnung, die nicht nur dem Sieger der Fleischer-Meisterschaft, sondern meist auch schon allen Teilnehmern des hoch angesehenen Wettbewerbs, eine gute und sichere Zukunft in ihrem Handwerk ebnet.