Beamer werden immer erschwinglicher und machen hinsichtlich ihrer Ausmaße und Auflösung immer weiter Fortschritte. Unter Umständen steht hier ein neuer Durchbruch für den Massenmarkt in den Startlöchern. „Laserbeamer“ haben eine reale Chance!
Sie könnten ultrakompakt gebaut werden und liefern stets ein scharfes Bild. Trotz diverser Vorteile führten die Laserbeamer bisher ein Schattendasein und wurden lediglich für Spezialanwendungen hergenommen. Und das auch nicht ohne Grund. Immerhin bestand bisher noch ein wesentliches technisches Problem.
Um ein ordentliches Bild zu generieren benötigt man gemäß RGB mindestens eine rote, eine grüne und eine blaue Laserdiode. Bisher konnten aber nur blaue und rote Laserdioden kompakt implementiert werden. Grüne Laserdioden mussten durch aufwendige Verfahren erzeugt werden, die natürlich den Vorteil der kompakten Bauweise stark beeinträchtigten.
An genau dieser Stelle wurden in letzter Zeit enorme Fortschritte erzielt. Durch einen physikalischen „Trick“ wird aus dem Infrarotlicht einer Laserdiode mit 1060 Nanometer Wellenlänge ein Licht mit 530 Nanometer gewonnen. Durch die Halbierung der Wellenlänge entsteht also grünes Licht und somit ein grüner Laser. Dieser lässt sich dann vergleichsweise kompakt realisieren.
Durch die neuen Dioden ist es nun also möglich kleine Laserbeamer zu produzieren, die sogar diverse Vorteile mit sich bringen. Laserbeamer benötigen keine optische Fokussierung, weil das Bild bei allen Abständen scharf ist. Im weiteren Sinne handelt es sich auch nicht um eine Projektion. Dadurch kann auch eine beliebig geformtes Objekt als Projektionsfläche dienen. Auch der Kontrast und die Farbpalette können sehr gut ausgeschöpft werden.
Nachteilig ist lediglich die geringe Lichtleistung und die Gefahr für das Auge, falls die Laserstrahlen direkt ins Auge geleuchtet werden.
Die neue Technik ist aber vor allem für die Mobilfunkindustrie interessant, die ja schon seit einer Weile nach einer vernünftigen Lösung für Handy-Beamer sucht.
Erst gestern wurde eine Kooperation zwischen Corning (stellt die grünen Laserdioden her) und Microvision bekannt gegeben. Man geht davon aus, dass Microvision demnächst die ersten Laserbeamer ausliefern wird, die dann zum Beispiel in Handys zum Einsatz kommen.
Ich gehe davon aus, dass sich diese Technik in nächster Zeit etablieren wird. Die Vorteile sind einfach markant. Zwar hat auch diese Technologie mit Kinder-Krankheiten zu kämpfen wie zum Beispiel mit der Auflösung. Aber da bin ich sehr zuversichtlich, dass man auch das ordentlich verbessern wird.
Pressemeldung Corning.