Anfang Januar entdeckten Forscher in Kolumbien Fossilien einer bis dahin unbekannten Gattung der Riesenschlangen. Die Titanoboa erreichte eine Länge von 13 Metern und wog über eine Tonne.
Der wissenschaftliches Name des Ungetüms: Titanoboa cerrejonensis. Was soviel bedeutet wie „Riesenboa aus Cerrejón“. Cerrejón ist der Name der Gesteinsformation, in der die Fossilien entdeckt wurden. In einer Kohlenmine legten Forscher einen riesigen, versteinerten Rückenwirbel sowie 184 weitere Wirbel und Rückenknochen von insgesamt 28 Tieren frei.
Sie ernährte sich von den Vorfahren der heutigen Krokodile und Riesenschildkröten. Einen Menschen reicht dieses Reptil bis zum Rumpf und hätte ihn ohne Weiteres zum Mittag verspeist. Ihr Rumpf hätte uns bis zur Hüfte gereicht. Heutige Tiere der Gattung Riesenschlangen können bis zu 10 Metern lang werden und erreichen ein Gewicht von bis zu 150 Kilogramm. Recht niedliche Tierchen angesichts der Titanoboa.
Rückschlüsse auf das Klima
Forscher nutzten die neue Entdeckung, um Aussagen über das Klima des Paläozän, vor ca. 65,5 Millionen Jahren zu treffen. Da wechselwarme Tiere solchen Ausmaßes hohe Umgebungstemperaturen benötigten, ermittelten die Forscher anhand der geschätzten Länge eine durchschnittliche Jahrestemperatur von 30 bis 35 °C für deren Lebensraum.
Neue Erkenntnisse über das Klima im Paläozän dank der Titanoboa
Damit lieferte der Fund Hinweise auf deutlich höhere Temperaturen der Region zu dieser Zeit als bisher angenommen wurde. Die Äquatorgegend konnte demnach sogar Durchschnittswerte von 38 – 40 °C erreichen, was vermutlich zu weitflächigem Hitzetod vieler Lebewesen geführt hat. Die sogenannte Thermostat-Hypothese, nach der in Wärmeperioden wie dem Paleozän der Äquator relativ kühl bleibt, steht demnach im Widerspruch zu diesen neuen Erkenntnissn.