Spinnen bauen von Natur aus schon lange damit. Langsam wird es Zeit für die Menschen dieses faszinierende Material auch für sich zu entdecken.
Spinnenseide besteht aus komplexen langkettigen Proteinen. Es handelt sich also um spezielles Eiweiß. Dabei weist es faszinierende Materialeigenschaften auf. Die Seide ist extrem belastbar. Sie ist sehr zugfest und gleichzeitig hoch elastisch. Die Seide hält eine vier mal höhere Belastung als Stahl aus und ist dabei extrem dehnbar. So ist es nicht verwunderlich, dass Materialforscher ein hohes Interesse an diesem natürlichen Material haben.
Dabei gibt es allerdings einige Schwierigkeiten dieses Material aus der Natur zu gewinnen. Würde man es von Spinnen gewinnen, so wäre der Ertrag viel zu gering. Eine künstliche Synthetisierung des Proteins war bisher nicht möglich. Durch die Gentechnik ergeben sich allerdings neue Möglichkeiten. So können die entsprechenden Gene in e. Coli Bakterien eingepflanzt werden, damit diese dann den Stoff erzeugen. Ebenso hat man Versucht Ziegen die Seide mit der Milch produzieren zu lassen. Vielversprechend ist auch der Versuch Pflanzen, wie die Kartoffel, so umzugestalten, dass sie die Seide produzieren. Dennoch wird wohl noch einige Zeit vergehen, bis das Material im großen Maßstab eingesetzt werden kann. In der Medizin kommt es teilweise schon zur Anwendung.
Einigen Forschern war die Stärke der Seide jedoch nicht groß genug. Forschern am Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle ist es gelungen die Spinnenseide mit Metallionen zu versetzen. Hierdurch wurde der Faden zweimal so stark dehnbar wie der natürliche Faden. Er konnte außerdem 10 mal mehr Energie aufnehmen. Ein fazinierender Werkstoff. Leider sind auch hier die Produktionsbedingungen sehr ungünstig. Deshalb wird man wohl zunächst versuchen andere Werkstoffe mit Metallionen zu versetzen um ihre Eigenschaften zu verbesssern.