Sie schießen wie Pilze aus dem Boden – ob in der Stadt, dem flachen Land oder in der Nähe von Autohöfen eröffneten in den letzten Jahren immer mehr Spielhallen. Man könnte meinen, dass das Glücksspiel ein neuer Trend sei, doch weit gefehlt. Bereits die Babylonier vertrieben sich die Zeit mit dem Spiel um Schicksal und Glück.
Lotterien zur Stadtverschönerung
Im alten Rom hatte man den Dreh raus, seine Gäste auf Banketten zu unterhalten und gleichzeitig Geld einzusammeln. Man verkaufte Lose und vergab Preise am Ende der Veranstaltung. Kaiser Augustus entwickelte daraus die erste öffentliche Lotterie und setzte den Erlös für die Verschönerung seiner Stadt ein. Weniger sozial, doch sehr beliebt war das Wetten bei Gladiatorenkämpfen. Im 15. Jahrhundert taten sich auch in Frankreich, England und dem heutigen deutschen Gebiet staatliche Lotterien hervor, denn auch hier war die Anziehungskraft des Glücksspiels ergiebiger als die Erhöhung der Steuern. Und so wurden Krankenhäuser, Wasserver- und entsorgung und andere öffentliche Einrichtungen durch den Verkauf von Losen finanziert.
Seit jeher Gegner und Nutznießer
Natürlich hat dieses – manchmal auch anrüchige – Spiel mit dem Zufall auch seine Gegner. Von Seiten der Kirche gab es immer wieder Versuche, das Glücksspiel zu unterbinden. So sagt der Katechismus der katholischen Kirche, dass es verwerflich sei, jemanden um etwas zu bringen, dass er zum Lebensunterhalt braucht. Aber alles predigen hatte bislang keinen Erfolg, der Mensch möchte einfach sein Glück herausfordern – und die Lobby derer, die am Glücksspiel verdienen ist groß. Angesichts steigender Zahlen von Spielsuchtkranken wird jedoch die caritative Bedeutung von Suchthilfe und Suchtprävention immer größer. Dennoch gibt es gerade im sozialen Bereich viele Nutznießer des Glücksspiels. So werden über die verschiedenen halbstaatlichen Anbieter sowohl kurz- als auch langfristig gemeinnützige Projekte, Anstalten und Vereine unterstützt. Beispielhaft genannt seien hier die „Deutsche Fernsehlotterie“ oder die „Aktion Mensch“.
Zwischen Gut und Böse unterscheiden
Das schnelle Glück hat seit Menschengedenken seine Liebhaber. Aber das Suchpotential ist gerade für labile Persönlichkeiten besonders hoch. Von staatlicher Seite wird immer wieder – leider meist halbherzig- versucht, skrupellosen Geschäftemachern das Handwerk zu legen. Doch angesichts von Einnahmen in Milliardenhöhe durch Spielbankabgaben und Gewerbesteuern stellt sich die Frage, ob die Regulierung und Absicherung des Marktes gegenüber Spielsüchtigen ernsthaft verfolgt wird. Denn schon Augustus verstand es, sein Rom auf einfachem Wege zu finanzieren.
Redaktionelle Anmerkung:
Weitere Informationen rund um die Themen: Lotto, Klassenlotterien und Glückspiel findet man auch unter: www.lottosysteme-weltweit.de
Fotoquelle: ruemue – Fotolia
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