Die Psychologie ist ein weites und spannendes Arbeitsfeld und entspricht überhaupt nicht dem Klischee, dass Psychologen es nur mit gestörten Verhaltensweisen und psychischen Problemen zu tun haben. Genauso falsch ist die Vorstellung von Psychologie und Psychoanalyse – also von der Therapie auf der berühmten Couch. Diese Gebiete stellen allenfalls nur zwei Teilbereiche der Psychologie dar. Psychologen haben aber in der Regel – abhängig von Spezialisierung und Fachgebiet – eher selten oder gar nichts damit zu tun, denn die Psychologie hat viele Gesichter.
Psychologie – eine Wissenschaft
Psychologie ist in erster Linie eine Wissenschaft. Sie ist eine empirische Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen beschäftigt. Als empirisch wird die Überprüfung psychologischer Annahmen, Modelle, Theorien und Hypothesen anhand konkreter Beobachtungen und Daten aus wissenschaftlichen Experimenten verstanden. Als Wissenschaft hat die Psychologie das Ziel, menschliches Erleben und Verhalten zu beschreiben, es zu erklären und bestmöglich vorhersagbar zu machen. Dabei bewegt sich die Psychologie als Wissenschaft u.a. auf dem Gebiet der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik (verstehen und interpretieren) und als experimentelle Psychologie im Bereich der Naturwissenschaften (erklären und vorhersagen). Mit Erleben ist im Zusammenhang mit der Definition jedes Wahrnehmen, Denken, Fühlen, Wollen und Erinnern gemeint. Unter Verhalten werden u.a. soziales Handeln, Kommunikation und Problemlösungsstrategien verstanden.
Grundlagen-, Methoden- und Anwendungsfächer
Im Bereich der Psychologie gibt es eine Vielzahl von Fachgebieten. Grundsätzlich wird das Wissenschaftsgebiet in Grundlagen-, Methoden- und Anwendungsfächer unterschieden. Zu den Grundlagenfächern gehören u.a. die Entwicklungspsychologie, biologische Psychologie, Sozialpsychologie, die allgemeine und differentielle Psychologie sowie die Persönlichkeitsforschung. Im Bereich der Methodenfächer finden sich u.a. die Methodenlehre (Berufsethik, Statistik, Versuchsplanung, Evaluationsforschung etc.) und die psychologische Diagnostik und Intervention (systematisches sammeln und aufbereiten von Informationen mit dem Ziel diagnostische Entscheidungen zu treffen und Handlungsempfehlungen für geeignete Interventionen zu geben (Psychotherapie, Coaching für Führungskräfte, Weiterbildung etc.). Zu den Anwendungsfächern werden u.a. die klinische Psychologie/Neuropsychologie/Rehabilitationspsychologie, die pädagogische Psychologie oder die Arbeits- und Organisationspsychologie gezählt.
Berufsfelder
Je nach Studienschwerpunkt, Spezialisierung und Fachgebiet, gibt es unterschiedliche Tätigkeitsfelder für Psychologen. Mögliche Einsatzfelder in der klinischen Psychologie wären beispielsweise eine eigene Praxis, Arbeit in allgemeinen und spezialisierten Krankenhäusern und Kliniken, in der Suchthilfe oder der Alten-, Kranken- und Behindertenbetreuung. Attraktiv ist auch eine Tätigkeit im Bereich von Forschung und Lehre z.B. als Dozent an Universitäten oder Mitarbeiter von Forschungseinrichtungen. Weitere Berufsfelder finden sich im Bereich der Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie (weitere Infos z.B. auf www.inqua-institut.de), pädagogischen Psychologie, Marktforschung und Werbung, in der Verkehrspsychologie oder in der forensischen Psychologie/Kriminalpsychologie.
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