LTE (Long Term Evolution) ist ein neuer Mobilfunkstandard und der Nachfolger der UMTS-Technologie. Wie schon UMTS ist der Standard darauf ausgerichtet, stets weiterentwickelbar zu bleiben. So ist inzwischen auch LTE-Advanced bekannt. Während UMTS noch als die dritte Generation der Mobilfunktechnologie bezeichnet wird – also als 3G – findet sich beim UMTS-Nachfolger oftmals der Zusatz „4G“ als Hinweis darauf, dass es sich um die vierte Technologie-Generation handelt. Experten betonen jedoch immer wieder, dass erst LTE-Advanced als 4G zu bezeichnen sei. Doch schon LTE unterscheidet sich maßgeblich von UMTS, es werden Upload- und Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s erreicht.
Übertragungen von bis zu 1.000 Mbit/s
Die UMTS-Weiterentwicklung HSPA+ schafft maximal 42 Mbit/s. Darum sind datenstromintensive Anwendungen wie Live-Streams nur bedingt möglich, es müssen also Abstriche bei der Übertragungsqualität in Kauf genommen werden. Hinzu kommt, dass die Geschwindigkeiten bei UMTS sehr stark von der Anzahl der aktuell eingeloggten Nutzer abhängen. Je mehr in einen Knotenpunkt eingeloggt sind, desto langsamer werden Uploads und Downloads. Zudem gelangt UMTS gerade in Ballungsgebieten an seine physikalischen Grenzen, was dieses Problem weiter verschärft. Ein Umstieg auf LTE schafft hier Abhilfe, außerdem erreichen die Übertragungsdaten unter LTE-Advanced bereits 1.000 Megabit pro Sekunde, wobei das Upgrade von Long Term Evolution zu LTE-Advanced einfach durch ein Software-Update erreicht wird. Bereits 2013 sollen für LTE-Advanced-Smartphones auf den Markt kommen.
Long Term Evolution als echte Alternative zu DSL
Darüber hinaus bietet Ihnen der UMTS-Nachfolger durch die hohen Übertragungsraten auch eine echte Alternative zu DSL bzw. ADSL. Der deutsche Breitband-Atlas zeigt heute noch große Gebiete innerhalb Deutschlands, in denen DSL überhaupt nicht oder nur stark eingeschränkt eingesetzt werden kann. Hier setzen die Provider als Alternative auf den neuen Mobilfunkstandard LTE. Daher wird in LTE-Tarifen auch zwischen stationärem Netz und Mobilnetz unterschieden. Vom Smartphone bis hin zum Router gibt es inzwischen die unterschiedlichsten LTE-fähigen Geräte. Diese verfügen über zusätzliche Hardware, so zum Beispiel die notwendigen Antennen und LTE-Module, denn LTE wird über verschiedene Frequenzen gesendet. Noch ist der technische Standard nicht so weit, dass für sämtliche Frequenzen ein einziges Modul ausreichen würde.
Nicht jedes LTE-Gerät können Sie überall einsetzen
Dazu kommt, dass in Nordamerika andere Frequenzen genutzt werden als in Europa. Deshalb können LTE-Smartphones oder andere LTE-Geräte nur dann in Deutschland genutzt werden, wenn sie die Frequenzen 800 MHz, 1,8 und 2,6 GHz bedienen. Da mit zunehmender Entfernung der Übertragungsquelle die Qualität schlechter wird, empfiehlt sich der Einsatz spezieller LTE-Antennen und Zusatzgeräte. Ob LTE feste Telefon- und Internetanschlüsse wie DSL verdrängen wird, bleibt abzuwarten.
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