Für Allergiker beginnt jetzt wieder eine Leidenszeit. Mit dem wärmeren Wetter wirbeln die Blütenpollen in der Luft. Für etwa 25 Millionen Menschen in ganz Deutschland sind daher die Pollenflugkalender von enormer Bedeutung. Doch wie zuverlässig sind die Vorhersagen?
Der englische Arzt Charles Blackley gilt als Vater der Luftpollenanalyse. Im Jahre 1883 erfand er eine Methode, die Menge der in der Luft befindlichen Pollen zu messen. Dazu stellte er senkrecht und waagerecht angebrachte klebrige Objektträger auf. Diese an Fliegerfänger erinnernden Objekte konnten die Flugphasen der Gräserpollen aber nur sehr ungenau bestimmen, weil sie der Witterung ungeschützt ausgeliefert waren.
Geschichte der Pollenfalle
Im Jahre 1952 wurde der Prototyp der heute gebräuchlichen volumetrischen Pollenfalle durch Hirst entwickelt. Sie gilt als Vorläufer der Burkard-Pollenfalle, die heute in fast allen europäischen Ländern in der Pollenanalyse eingesetzt wird.
Diese Pollenfalle saugt mit Hilfe einer Vakuumpumpe durch eine schmale Öffnung 10 Liter Luft pro Minute an. Auf einer rotierenden Trommel direkt hinter diesem Ansaugschlitz befindet sich ein mit Vaseline beschichteter Plastikstreifen. Die Menge und Art der dort angesammelten Pollen werden täglich in den Pollenmeßstationen unter dem Mikroskop analysiert und ausgewertet.
Pollenflugkalender im Internet
Die häufigsten Pollenarten sind Hasel, Erle, Birke, Gräser, Roggen und Beifuß. Alle so gewonnenen Daten werden an den Deutschen Wetterdienst übermittelt, der dann eine Pollenflugvorhersage herausgibt. Diese Vorhersagen gelten mittlerweile als sehr zuverlässig. Die wichtigsten Informations-Medien sind natürlich Radio, Printzeitungen und das Internet. Auf Grundlage dieser Messungen entsteht auch ein jährlicher Pollenkalender, der die größeren Zeiträume abdeckt.
So können auch jüngste Entwicklungen abgelesen werden. Man konnte z.B. feststellen, dass die Pollenflug-Saison inzwischen nicht nur früher einsetzt, sondern auch länger anhält. Sehr zum Leidwesen der Allergiker.
Dank der Pollenflugvorhersage können sich Betroffene aber rechtzeitig wappnen, ihre Aktivitäten ins Haus verlegen und sich mit Medikamente versorgen. Und zum Glück gibt es immer mehr Therapien – ob schulmedizinisch oder alternativ – die vielen Menschen nachweislich helfen.