Amelia Earhart ist für Piloten als auch Feministen eine geschichtsträchtige Dame, doch seit ihrem mysteriösen Verschwinden wurde die Suche nach ihrem Flugzeug nicht aufgegeben. Nun wurden neue Entdeckungen gemacht.
Schon früh war Amelia wild und abenteuerlustig, da sie in einem Elternhaus aufwuchs, dass die Kinder nicht nach Geschlechterrollen aufzog, konnte sie sich so auch frei entfalten und entwickelte ein gesundes Selbstbewusstsein und Interesse für das Fliegen, so baute sie zusammen mit ihrem Onkel eine eigene Startrampe, als sie 7 Jahre war, mit der sie sich sogleich ein paar Schrammen und eine blutige Lippe einhandelte.
Amelia Earhart: Mit Inbrunst dem Fliegen verschrieben
Ihre Lust zum Fliegen konnte Amelia aber erst Jahre später ausleben, zuvor arbeitete sie als Krankenschwester und nahm nach einer mehr oder weniger schweren Krankheit diverse Hobbys und Nebenjobs auf, bis sie sich mit Mitte 20 endlich genügend Geld für Flugstunden zusammen gespart hatte, die sie übrigens auch von einer Frau erhielt.
Mit Anfang 30 war Amelia eine der angesehensten Pilotinnen, was den Aussagen nach weniger mit ihrer Finesse beim Fliegen zu tun hatte (Berichten zufolge, war Amelia eher mittelmäßig begabt), dafür aber mit ihrem stahlharten Willen und ihrer Durchsetzungsfähigkeit.
Ihren ersten Flug über den Atlantik genoss Amelia bei weitem nicht so sehr, wie man sich das vorstellen würde, da sie mit einer Fokker flogen, mit der sie nicht vertraut war und deren Pilot Wilmer Stultz den gesamten Flug selbst flog, während Amelia quasi als hübscher Ballast neben ihm saß, was im Grunde auch der Zweck ihrer Anwesenheit war: ein hübsches Gesicht für die Zeitung.
G.P. Putnam machte sie zu einem Namen
Einen Großteil ihres Ruhms konnte sie schlussendlich auch durch den Publizisten G.P. Putnam verzeichnen, den sie später nach 6 Heiratsanträgen auch heiraten würde und der ihr viele Werbekampagnen und andere öffentliche Auftritte verschaffte und damit ihr Image weiter ausbaute, selbst wenn es beispielsweise mit Zigarettenwerbung nicht immer zum Vorteil war. Lukrativ war es allemal.
Anfang ihrer 30er began Amelia sich endlich auch einen Ruf als Pilotin aufzubauen, als sie immer öfter selbst Flugzeuge über kritische Strecken leitete, auch ohne Copiloten. So flog sie als erste Frau über den nordamerikanischen Kontinent und mit diesen Unterfangen wuchs auch ihr Talent im Cockpit.
Auch an Wettbewerben nahm Amelia teil, wobei ihr dort der Wettbewerbsgeist wichtiger als der Sieg war. Das zeigte sich, als sie sogar einer Freundin half, die gleich zum Start einen Unfall hatte. Anstatt mit den anderen zu starten, sorgte Amelia erst dafür, dass ihre Freundin sicher aus dem Vehikel gezogen wurde und startete erst dann. Sie wurde Dritte.
1932 schaffte sie endlich ihren Transatlantischen Flug am Steuer der heute berühmten Lockheed Vega 5B, einem knallroten Prachtstück, sie würde außerdem der erste Mensch sein, der alleine von Hawaii nach Kalifornien fliegen würde.
1937 war es dann soweit, Amelia plante eine Weltreise, an Bord einer Lockheed Electra 10E, zusammen mit Captain Manning und Navigator Fred Noonan. Noonan sollte bis Hawaii mitfliegen, Manning würde in Australien aussteigen, damit Earhart die letzte Strecke alleine bewerkstelligen konnte.
Als der erste Versuch jedoch durch einen Maschinenschaden abgebrochen werden musste, flog sie kurz darauf alleine mit Noonan auf einen zweiten Versuch los und wurden zuletzt in der Nähe der Nukumanu Islands lokalisiert.
Earharts Verschwinden
Kurz vor ihrem Verschwinden wurden viele Radiosignale zwischen Earhart und dem Navigationsteam ausgetauscht, anscheinend hatte sie sich um ein paar Kilometer verschätzt, weshalb die Notsignale und Angaben zum Sitz einer Insel, die zur Zwischenlandung dienen sollte, nicht genutzt werden konnten, auch die geringe Größe der Insel machte es durch einen bewölkten Himmel schwer, sie zu finden.
Auch im Nachhinein ist man unschlüssig, was mit Noonan und Earhart passierte, obwohl maßgeblich diverse Radiosignale auch nach dem letzten klaren Signal von Earharts Maschine ausgingen, waren sie unleserlich, weshalb nicht klar ist, ob sie wirklich von ihr kamen, bzw. welche Aussage sie hatten. Erst Jahre später würde man auch heraus finden, dass diverse Radiosignale von Earhart falsch gehandhabt und als Störsignale anderer Maschinen fehlinterpretiert wurden.
Nun wurde jedoch ein Glas mit – unglaublich aber wahr – Sommersprossencreme auf der Nikumaroro Insel entdeckt, die mit der bis dato sichersten Hypothese darauf hinweisen könnte, dass Noonan und Earhart noch ein paar Stunden in der falschen Richtung auf der Suche nach der längst überholten, vereinbarten Stelle weiter geflogen und letzten Endes auf dieser Insel gelandet sind, wo sie weitere, unkenntliche Radiosignale sendeten. Was dann mit ihnen geschah, bleibt jedoch weiter ein Rätsel. Zwar fanden einige Teams vor ein paar Jahren einen Knochen, den sie für einen Fingerknochen hielten, allerdings konnte nicht fest gestellt werden, ob es sich nicht doch um einen Schildkrötenknochen handelte.