Krebs ist sicherlich noch nicht hinreichend untersucht. Insbesondere spätere Krebsstadien sind oft nicht heilbar. Das liegt insbesondere daran, dass sich Metastasen bilden. Über diese scheint es nun neue Erkenntnisse zu geben.
Dieter Hölzel vom Institut für medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und Epidemiologie der Universität München hat auf der Grundlage von Datenbanken über den Krankheitsverlauf von Krebspatienten neue Erkenntnisse im Zentralblatt für Chirurgie veröffentlicht. Dort behauptet er, dass in Bezug auf die Krankheit Krebs ein Umdenken stattfinden müsste.
Bisher wurde immer angenommen, dass Metastasen selber metastasieren. Dies gelte insbesondere für befallene Lymphknoten. Deshalb wird oft nicht nur der Primärtumor sondern auch viele der Lymphknoten mit ausgeräumt. Dies ist nach Hölzel jedoch medizinisch nicht unbedingt notwendig. Er glaubt, dass nur der Primärtumor Metastasen bildet. Dies hätte natürlich auch Konsequenzen für die praktische Medizin.
Die Behandlung der Patienten könnte schonender vonstatten gehen. Zwar ist die Entfernung der Lymphknoten keine große Gefahr für die behandelte Person, doch führt dies manchmal zu Behinderungen, die vermieden werden könnten.
Neben der angenehmeren Behandlung hätten die Ergebnisse von Hölzel noch andere Folgen. So müsste in der Forschung ein Umdenken in Bezug auf die Entwicklung und Verbreitung von Krebs im menschlichen Körper stattfinden.
Grundlage für die Ergebnisse von Hölzel waren die Datenbanken über Krebspatienten. Deshalb fordert Hölzel auch, dass diese Datenbanken eine größere Aufmerksamkeit erhalten und dass an ihnen eine weitere, intensivere Forschung stattfinden kann.