Nachdem es mit dem Ende der Welt letztes Jahr nicht ganz so geklappt hat, liegt die Hoffnung nun auf dem Jahr 2012, besser gesagt dem 21.12.2012, denn genau dann soll ein gigantisches Unglück über uns hinein brechen. Aber woher kommt diese Theorie eigentlich?
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Von den Mayas kam sie nicht, so viel ist klar, denn überblättert man großzügig die Blogs und Zeitschriften, die auch über Obamas Staatsbürgerschaft, die Freimaurer und Dan Brown sinieren, dann landet man alsbald auf einigen wissenschaftlichen Beiträgen, in denen Historiker und Astronomen gleichermaßen bestätigen, dass die Maya nie von dem Ende der Welt geredet haben.
2012 nach den Maya: Das Ende eines Kalenderzyklus
Na gut, diesen Fehler kann jeder einmal machen, denn als sich bei uns 1999 dem Ende neigte, haben auch wir gedacht, dass die Neukonfigurierung von Computern auf ein neues Jahrtausend dafür sorgen würde, dass die gesamte elektronisch-versklavte Welt ein Ende finden würde. Natürlich passierte dergleichen nur im kleinen Rahmen, so klein, dass die Meisten nicht einmal etwas davon mitbekamen und ihre „Happy New Year“-SMS ungestört schicken konnten.
Ebenso kann man sich den Hype um den Maya Kalender erklären, denn in den angeblich apokalyptisch angehauchten Prophezeiungen findet sich nichts zu Katastrophen und Mayhem.
Vielmehr würden die Maya diesen Tag feiern, da einer ihrer ausgefeilten Kalender dort einen Zyklus beendet hätte (so wie bei uns etwa ein Jahreskalender) und damit Grund zum Feiern bestünde (so wie bei uns zu Silvester), immerhin habe man bis hierhin überlebt, was man sogar noch mehr feiern kann, da das Beispiel unseres Jahres 365 Tage umfasst, der Maya Kalender jedoch 5125 Jahre. Und was passiert am 22.12.2012? Nun, der Kalender geht von vorne los, wie auch unsere Kalender, immerhin sind Kalender Messeinheiten, keine Überbringer oder Eieruhren der biblischen Endzeit.
Das Ende der Welt: Wir können den New Age Propheten danken
Die Sache mit dem Ende der Welt kommt daher nicht von den hoch entwickelten Maya und auch nicht von hoch angesehenen Akademikern, sondern von weniger hoch entwickelten New Age Persönlichkeiten, die generell lieber normalen Feierlichkeiten (etwa Silvester) völlig überzogene Bedeutungen zuschreiben (das Alles natürlich ohne Beweise), als sich ein Glas Sekt zu schnappen und in Wein, Weib und Gesang einzustimmen.
Warum wird es trotzdem gehyped?
Aber es gibt einen Grund, warum nicht nur diejenigen, die ans Ende der Welt glauben, darüber schreiben, sondern auch Skeptiker wie ich: Der Hype fasziniert ungemein, das Wie und Warum unterschiedlichster Glaubensrichtungen, von Ufos zu Göttern zur biblischen Apokalypse (die von den Gläubigen eigentlich als Erlösung gefeiert werden sollte, aber egal), als Glaubender saugt man jede Geschichte mit großen Augen auf, während der Skeptiker mit zynischer Heiterkeit verfolgt, wie weit man eine Geschichte spinnen kann, ohne als Lügner abgestempelt zu werden.
Und es scheint, sie kann weiter gespinnt werden, als gedacht. Pro 7 sei Dank.
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