Am Tokio Institute of Technology wird derzeit Geschichte gemacht, denn mittels Internet kann das Robotermodel Hiro, eine Kreation der Kawada Industries, mit den Ideen von Professor Osamu Hasegawa weiter entwickelt, denken und aus seinen Fehlern lernen.
[youtube kI3W1d0oBUQ]Hiro, das ist die Abkürzung von „Human Interactive Robot“, ist für viele Wissenschaftler eine nicht ganz so leere Leinwand, die sie für ihre Ideen und Forschungen nutzen können. Kawada hat ihn extra kreiert, um Recherche und das Austesten von innovativen Ideen bezüglich humanoider Roboter zu ermöglichen, dabei soll Hiro vor allem die Interaktion zwischen Mensch und Maschine voran bringen. Als Basismodell dient er so den Wissenschaftlern als Bausatz, um ihre eigenen Programm und technischen Errungenschaften an ihm aus zu testen.
Hiro lernt denken
Genau diesen Aspekt hat sich Professor Osamu Hasegawa vom Tokio Institut für Technologie zu Nutze gemacht und ein System entwickelt, bei dem Hiro sich erst einmal seiner Umwelt gewahr wird und dann im Internet nach Wegen sucht, wie er bestimmte Situationen am Besten lösen kann. Normalerweise werden Computer programmiert, bestimmte Dinge zu tun, aber wenn Hiro nur programmiert wird, zu denken, um dann selbstständig Dinge zu erledigen, dann ähnelt sein Hirn dem des Menschen wohl mehr, als viele seiner Kollegen.
SOINN revolutioniert die Techni
Dieses Programm heißt SOINN, bzw. Self-Organizing Incremental Neural Network (Zunehmend Selbstorganisierendes neurales Netzwerk) und nimmt Befehle auf und sammelt dann alle nötigen Informationen, um diese Befehle auszuführen. Und wenn Hiro einmal nicht weiter weiß, fragt er selbstständig nach.
Aber nicht nur Aktionen werden von SOINN getestet, sondern auch das Denken an sich. So wird SOINN auch genutzt, um Bedeutungen von Wörtern oder bestimmte Informationen heraus zu finden. Das große Ziel von Osamu Hasegawa und seinem Team ist es, diese beiden Komponenten zusammen zu bringen, so dass SOINN Hiro bald in der Lage ist, so etwas wie das menschliche Verstehen und gleichzeitige Anwenden von Sachverhalten und Dingen zu erreichen.
kognitives Denken für Roboter
Die Vorgehensweise des Programms ist dabei sehr nahe an unserer Informationsaufnahme. Dabei werden also die kognitiven Vorgänge im Gehirn verfolgt und als Computerprogramm kopiert, so dass Testroboter Hiro nicht nur wahllos aufnimmt, sondern auch sortiert und korrekt anwendet, gleichzeitig nutzlose oder redundante Daten ignoriert, so dass sein „Gehirn“ nicht überlastet wird.
Die wohl größte Aufgabe, die uns Menschen kaum bewusst ist, ist dabei die Fähigkeit, die irrelevanten Informationen und Eindrücke heraus zu filtern, so dass Daten sich nicht gegenseitig widersprechen, überdecken oder anderweitig die Zielaufgabe korrumpieren. Dabei ist es vor allem wichtig, einen Weg zu finden, zwischen den notwendigen Daten und den unwichtigen unterscheiden zu können und nicht aus Versehen wichtige Daten zu löschen. Auch das gehört zum Lernprozess, wie wir wohl alle aus der Schule wissen.
Hasegawa ist in der Entwicklung von SOINN sehr zuversichtlich und sieht sein Programm bereits in einer rosigen Zukunft, in der alltägliche Maschinen wie Ampeln oder Erdbebendetektoren, bis hin zu humanoiden Haushaltsrobotern von SOINN profitieren können, um dem Menschen von Nutzen zu sein.
Dass es nicht wenige Science Fiction Filme und Bücher gibt, die einen denkenden Computer für gefährlich halten, ignorieren wir ob der blühenden Möglichkeiten erst einmal, denn wollen wir wirklich einen Haushaltsroboter, der eventuell lernt, dass wir sehr schwächlich, leicht verletzbar und wahrscheinlich weniger intelligent als er sind?