Dass Menschen, die positiv in die Zukunft blicken, beschwingter durchs Leben gehen, erklärt sich von selbst. Dass Optimismus tatsächlich das Risiko mindert, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, Diabetes und Krebs zu sterben, hat nun eine Studie ergeben.
Die Untersuchung stammt von der Harvard-Universität in den USA: Die Wissenschaftler werteten die Daten von mehr als 70.000 Frauen aus. Sie hatten diese zwei Jahre lang regelmäßig befragt. Bei den Interviews war es um das Befinden, aktuelle Beschwerden und die Lebenseinstellung gegangen.
Probandinnen mit Vorerkrankungen
Die Frauen hatten zu Beginn der Studie ein Alter von 70 Jahren, die meisten von ihnen gesundheitliche Beschwerden, wie Bluthochdruck oder Diabetes. Andere wiederum hatten bereits einen Schlaganfall erlitten oder waren an Krebs erkrankt.
Die Forscher erhoben auch Daten wie familiäre Abstammung oder Bildungsniveau. Auch wie gesund sich die Probandinnen ernähren und wie häufig sie Sport treiben, brachte das Harvard-Team in Erfahrung. Dabei fanden sie heraus: Frauen mit Zuversicht verstarben seltener an einer Volkskrankheit wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen – ganz gleich ob sie sich gesund oder ungesund ernährten.
Positiver Blick hat nachweisbare Auswirkungen auf den Körper
Die Wissenschaftler konnten mit ihrer Befragung einen deutlichen Zusammenhang zwischen körperlicher Gesundheit und positiver Einstellung zur Zukunft feststellen. Denn die Vorerkrankungen führten bei starken Optimistinnen in den Folgejahren weniger selten zum Tod. Sie hatten ein um 38 Prozent geringeres Risiko, an einer Herzkrankheit oder einem Schlaganfall zu versterben. Auch das Risiko für eine Lungenkrankheit lag um 37 Prozent niedriger als bei Frauen, die eher skeptisch in die Zukunft blickten. Bei Krebs war die Wahrscheinlichkeit bei Optimistinnen um 16 Prozent niedriger.
Die Forscher vermuten, dass Optimismus einen „direkten Einfluss auf das biologische System hat“. Ihre Empfehlung: Aktiv am positiven Blick in die Zukunft arbeiten. Vielleicht kann die strenge Diät oder das intensive Lauftraining dafür auch einmal vertagt werden. Denn der positive Blick nach vorn schützt zudem vor einem weiteren Leiden, an dem immer mehr Menschen erkranken: Die Depression.
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