Seit einiger Zeit steigt in Deutschland die Anzahl gemeldeter Fälle von Augengrippe. Insbesondere einzelne Regionen, wie zuletzt die Stadt Wuppertal, sind von der Augengrippe betroffen. Wie es zu der Ausbreitung kommt und was die Augengrippe überhaupt ist, erklären wir hier.
Welche Symptome zeigen sich bei Augengrippe?
Zunächst ist das Auge nur gerötet, Bindehaut und Lymphknoten sind geschwollen. Doch ist die Augengrippe akut, geht sie mit Schmerzen einher: Das Auge juckt und brennt, Betroffene haben das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben.
Wie wird die Augengrippe ausgelöst?
Ausgelöst wird die Augengrippe durch Adenoviren, die auch Durchfall, Atemwegserkrankungen oder Mandelentzündungen hervorrufen können. Das Problem an der Augengrippe: Sie ist nicht nur unangenehm, sondern auch ansteckend. Zwei Wochen lang schleppt ein Patient den Virus mit sich herum.
Dabei werden die Viren nicht ausschließlich durch Körperkontakt übertragen. Wer sich die Augen reibt, verteilt die Viren mit der Tränenflüssigkeit auf jedem Gegenstand, der angefasst wird, etwa Türklinken oder Handtücher.
Wieso häufen sich Fälle von Augengrippe momentan?
Die Gesellschaft für Virologie (GfV) geht davon aus, dass mangelnde Hygiene in Augenarztpraxen und Kliniken dafür gesorgt hat, dass sich die Adenoviren so stark verbreitet haben. Die widerstandsfähigen Viren können bei Zimmertemperatur tagelang auf Untersuchungsinstrumenten, Augentropfen und Oberflächen überleben. Eine weitere Möglichkeit für das hohe Aufkommen der Augengrippe: Der aktuelle Adenovirus-Typ 8 ist besonders ansteckend.
Andere Fachleute vermuten, dass die Bevölkerung durch Berichte über Augengrippe sensibler geworden ist. Die Menschen gehen deshalb vergleichsweise schnell zum Arzt. Dieser lässt die Fälle vom Labor bestätigen, wodurch die Statistik einen Anstieg verzeichnet.
Wie wird Augengrippe behandelt?
Zur Behandlung setzen die Ärzte Augentropfen oder Augensalben ein. In der Regel heilt die Infektion, die auch als Keratokonjunktivitis bezeichnet wird, vollständig aus. Falls nicht, kann als Spätfolge eine Hornhauttrübung auftreten, die das Sehvermögen beeinträchtigt.
Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?
Eine Impfung gegen die Adenoviren und damit gegen die Augengrippe, gibt es nicht. Ärzte und Fachleuten können nur raten: Sorgsam auf die Hygiene achten. Händewaschen ist das A und O. Daneben ist es sinnvoll, Handtücher und Waschlappen nicht zu teilen und regelmäßig gründlich zu waschen. Kosmetika sollten ebenfalls separat benutzt werden. Schwimmbäder und Saunen sollten nicht besucht werden, solange die Infektion nicht ausgeheilt ist.
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