Herzinsuffizienz: Was ist das eigentlich?

Einer der häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt ist die Herzinsuffizienz, die auch als Herzschwäche bekannt ist. Nicht zuletzt liegt dies daran, dass die Menschen immer älter werden. Bereits heute leiden allein in Deutschland knapp zwei Millionen Patienten an einer chronischen Herzschwäche. Sie gehört zu den häufigsten Formen der Herzinsuffizienz.

Wenn das Herz älter wird

Bei der Herzinsuffizienz reicht die Kraft des Herzens nicht mehr aus, um genügend Blut durch den Körper zu pumpen. Betroffene sind weniger leistungsfähig und leiden unter teils schweren Erschöpfungszuständen, Wassereinlagerungen in den Beinen und unter Atemnot.

Ob bei Ihnen eine Herzinsuffizienz vorliegt, kann Ihr Arzt durch das Abhören von Herz und Lungen feststellen. Denn ein typisches Symptom dieser Krankheit ist ein rasselndes Atemwegsgeräusch, hervorgerufen durch die Wassereinlagerungen. Per Ultraschall erkennt der Arzt eventuelle Erkrankungen an den Herzinnenräumen, den Herzwänden oder Herzklappen. Auch wird durch eine Farbdoppler-Sonografie der Blutfluss durch das Herz angezeigt.

Da eine Herzinsuffizienz verschiedene Ursachen haben kann, werden Sie wahrscheinlich mit einem Langzeit-EKG ausgestattet. Dieses zeichnet ihren Herzrhythmus und damit auch eventuelle Herzrhythmusstörungen auf. Ebenso kann eine Herzkatheter-Untersuchung oder eine Magnetresonanztomografie die Ursache der Erkrankung klären.

Ursachen und Formen der Herzinsuffizienz

Eine Verkalkung kleinster Herzkranzgefäße, also eine koronare Herzkrankheit, ist eine der häufigsten Ursachen einer Herzinsuffizienz. Durch diese Verkalkung kann Ihr Herz nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgt werden. Es schafft dadurch nicht mehr die volle Leistung und muss stärker pumpen. Diese Belastung ist auf Dauer schädlich und schwächt das Herz. Ebenso können Herzklappenfehler, Herzmuskelentzündungen und Herzrhythmusstörungen ursächlich für diese Krankheit sein. Auch Infektionen, Medikamente, Drogen oder Alkohol schädigen den Körper und damit das Herz. Krankheiten, wie eine Schilddrüsenfehlfunktion, Diabetes oder genetische Faktoren können ebenfalls das Herz schwächen. Es kommt zu einer chronischen Herzschwäche, sie gehört zu den häufigsten Formen der Herzinsuffizienz.

Allerdings kann auch ein schwerer Schock oder ein traumatisches Ereignis zu einer lebensbedrohlichen Herzinsuffizienz führen. Mediziner sprechen dann von sogenannten Stress-Kardiomyopathien. Diese Form der Herzschwäche ist lebensbedrohlich, verschwindet aber meist nach einigen Tagen oder Wochen wieder.

Eine Herzschwäche muss grundsätzlich keine Einschränkung der Lebensqualität bedeuten. Sind Sie erkrankt, sollten Sie jedoch den Empfehlungen des Kardiologen folgen und Ihren Lebensstil entsprechend anpassen sowie die verschriebenen Medikamente einnehmen.

Herzinsuffizienz kann jeden treffen

Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Erkrankungen des Herzens und kann die verschiedensten Ursachen haben. Trotzdem ist die Herzinsuffizienz keine Krankheit, die sich negativ auf die Lebensqualität auswirken muss. Wichtig sind eine genaue Diagnose der Erkrankung durch unterschiedliche Untersuchungen und die anschließend passende Therapie. Eine gesunde Lebensweise, bei ausreichender Bewegung und regelmäßige ärztliche Untersuchungen tragen dazu bei, die Herzschwäche zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Bildquelle: Thinkstock, 153911288, iStock, Nastco

 

 

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