Mit seinem Schunkelschlager „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ hat der Schauspieler, Sänger und Schiffsklavier-Virtuose Hans Albers die Hymne für seinen Kiez geschaffen, die bis heute Nacht für Nacht zu fortgeschrittener Uhrzeit aus den unzähligen Kneipen und Bars an und nahe des Rotlicht-Viertels Reeperbahn tönt.
Ein Hamburg-Trip ohne einen Besuch der Reeperbahn – das ist ein Frevel! Die Straße im Stadtteil St. Pauli ist weltberühmt und gilt zu Recht bis heute als sündigste Meile der Welt. Auch wenn mittlerweile die Bars, Kneipen, Discos und Restaurants dominieren, ist die Reeperbahn das Viertel der „leichten Mädchen“ und Zuhälter geblieben. Am besten überzeugt man sich als Besucher der Hansestadt davon mit einem Rotlicht-Rundgang, beispielsweise mit den kiezerprobten Stadtführern von www.hamburg-citytours.de.
Die Herbertstraße: Frauen müssen draußen bleiben
Was gibt es auf der Reeperbahn und in den angrenzenden Straßen alles zu entdecken? Da ist einmal die Davidstraße mit dem Polizeikommissariat 15 – besser bekannt als Davidwache. Sie hat übrigens sogar eine eigene Fanseite im Internet, auf der man auch Davidwache-T-Shirts bestellen kann. Von der Davidstraße ab geht eine kleine, aber ebenfalls berühmt Gasse: die Herbertstraße. Damen dürfen sie nicht passieren, da dort Prostituierte in Schaufenstern ihre Dienste anpreisen und sich dabei von weiblichen Touristinnen nicht stören lassen wollen. Frauen, die sich trotzdem in die enge Gasse begeben, müssen mit einer kalten Wasserdusche aus den höhergelegenen Fenstern rechnen. Das ist übrigens ein weiterer Vorteil vom Rotlicht-Rundgang mit erfahrenen Führern: Man erhält auch eine kurze Einweisung in den „Kiez-Kodex“ – äußerst praktisch, wenn man die Reeperbahn anschließend noch auf eigene Faust erkunden möchte.
Straßenstrich, Striptease und Musikgeschichte
Direkt um die Ecke der Davidstraße ist der Hans-Albers-Platz, an dem sich Bar neben Bar drängt – wovon man sich vor dem eigentlichen Rundgang hier virtuell überzeugen kann – und auf dem sich das Zentrum des Straßenstrichs befindet. Bei einem Rundgang durch das Rotlicht-Viertel darf natürlich nicht wahrscheinlich berühmteste Seitenstraße der Reeperbahn nicht fehlen, die Fußgängern vorbehaltene Große Freiheit. An deren Einmündung befindet sich der Beatles-Platz, dessen kreisrunde Gestaltung an eine Schallplatte erinnern soll und dessen Rand Figuren mit den Silhouetten der fünf Beatles-Musiker aufgestellt sind. Wieso fünf Beatles? Die eine Skulptur zeigt Stuart Sutcliffe, der kurzzeitig Mitglied der Gruppe war – die Band aber bereits 1961 und somit vor ihrem Durchbruch verließ.
In der Großen Freiheit passiert man Striplokale wie das „Dollhouse“ und „Susis Show Bar“, am Ende der Straße befindet sich eine weitere Weltberühmtheit: die „Große Freiheit 36“, in der die Beatles 1962 mit zahlreichen Live-Auftritten den Grundstein für ihren sensationellen Erfolg legten. Auch heute noch finden hier regelmäßig Konzerte statt – Hamburg generell und vor allem St. Pauli ist eine Hochburg für handgemachte Musik.
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