Die vom früheren Diskus-Olympiasieger Robert Harting entwickelte Deutsche Sportlotterie hat Anfang Juni die beantragte Glücksspiellizenz erhalten und plant die Betriebsaufnahme für den September. Neben der erhofften zusätzlichen Förderung von Spitzensportlern stellt die Lizenzerteilung einen Meilenstein im Glücksspielrecht dar, da sie seit langer Zeit als erste private Lotterie eine Veranstaltungslizenz erhält.
Das Ziel der Deutschen Sportlotterie (DSL)
Viele Spitzensportler erhalten zurzeit eine Unterstützung durch die Deutsche Sporthilfe in Höhe von lediglich 300 Euro im Monat. Höhere Einkünfte erzielen Sportler in Disziplinen mit starkem Interesse beim Publikum und bei Sponsoren sowie Sportsoldaten, auch Olympiamedaillen erhöhen die Unterstützung. Das Ziel der Deutschen Sportlotterie besteht darin, die Unterstützungsleistungen für die Athleten auf 1000 Euro im Monat anzuheben. Das Geld für die zusätzlichen Zahlungen an Spitzensportler soll durch die Lotterieeinnahmen eingeworben werden. Die Spielteilnehmer können selbstverständlich attraktive Gewinne erzielen. Für die Gewinnauszahlung stehen vierzig Prozent der Einsätze bereit, der höchste Einzelgewinn beläuft sich auf 250 000 Euro. Zusätzlich sollen Sachgewinne und persönliche Begegnungen mit Spitzensportlern ausgespielt werden. Anders als staatliche Lotterien wie die SKL (mehr dazu können Sie bei den SKL Boesche FAQs nachlesen) setzt die Deutsche Sportlotterie somit nicht auf Millionengewinne, sondern bietet gute Gewinnchancen in mittlerer Höhe.
Wer steht hinter der Deutschen Sportlotterie?
Die Deutsche Sportlotterie tritt als gemeinnützige GmbH an, deren Hauptgesellschafter der Krefelder Unternehmer Gerald Wagener ist. Die Deutsche Sporthilfe ist ebenso wie die staatliche Lottogesellschaft Hessens an der Lotterie beteiligt, dennoch gab es von Seiten einiger Sportverbände Kritik an der Erteilung der Lizenz. Unstrittig ist, dass die Erlöse der Lotterie künftig Sportler unterstützen werden. Kritiker sehen vorwiegend die Gefahr, dass die neue Lotterie nicht zu weiteren Einnahmen für die Sportförderung führt, sondern vielmehr eine Umverteilung der Spieleinsätze von klassischen staatlichen Lotterien zur Sportlotterie bewirkt. Robert Harting fühlte sich in den eineinhalb Jahren zwischen dem Einreichen des Lizenzantrages und dem Lizenzerhalt von Sportverbänden unverstanden und warf diesen sogar mafiöse Strukturen vor.
Wie erfolgreich wird die Lotterie?
Mit monatlichen Bezügen von 1000 Euro können Athleten sich eher als mit einer Vergütung von lediglich 300 Euro im Monat auf ihre sportliche Entwicklung konzentrieren. Die Erwartung einer steigenden Zahl deutscher Medaillen bei künftigen Olympischen Spielen ist gerechtfertigt, wenn die erhofften Spieleinsätze erzielt werden. Das umstrittene Zulassungsverfahren hat dank der regelmäßigen Berichterstattung zu einer Erhöhung der Bekanntheit vor dem Lotteriestart beigetragen.
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