Der SPD-Politiker Gerhard Schröder startete seine politische Laufbahn in den 1970ern bei den Jusos, der Jugendorganisation der Sozialdemokratie. Sein Engagement führte ihn über den Bundestag in die niedersächsische Landespolitik bis ins Bundeskanzleramt.
Der rasche Aufstieg Schröders: von den Jusos bis in die niedersächsische Staatskanzlei
Gerhard Schröder trat bereits 1963 der SPD bei, widmete sich zunächst aber der Hochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg und anschließend einem Jura-Studium. Erst 1971 übernahm er eine offizielle Parteifunktion, den Vorsitz der Jusos im Bezirk Hannover. Innerhalb der Jugendorganisation arbeitete er sich bis zum Bundesvorsitzenden hoch. Diesen Posten übte er von 1978 bis 1980 aus. In dieser Zeit lernte er viele spätere Weggefährten kennen, zum Beispiel den späteren SPD-Generalsekretär Klaus Uwe Benneter. 1980 kandidierte Schröder erfolgreich für den Bundestag. 1986 trat er als Spitzenkandidat für die niedersächsische Landtagswahl an, unterlag aber CDU und FDP. Er wechselte als Vorsitzender der SPD-Fraktion in den Landtag. Bereits 1986 konnte er mit seiner Partei einen Zuwachs von 5,6 Prozentpunkten verzeichnen, 1990 steigerte er bei seiner erneuten Kandidatur dieses Ergebnis um weitere 2,1 Prozentpunkte. Dies reichte für eine rot-grüne Regierungsmehrheit. Gerhard Schröder wurde niedersächsischer Ministerpräsident. In Hannover fand er viele private Freunde, wie Carsten Maschmeyer, der ihm bis heute die Treue hält, und politische Freunde, wie Frank-Walter Steinmeier, der ihm später in wichtigen Funktionen diente.
1998: Triumph in Hannover und im Bund
In der Folgezeit sorgte Schröder mit bundespolitischen Äußerungen immer wieder für Aufsehen, auch durch abweichende Meinungen von der SPD-Linie. Innerparteilich hatte er deswegen nicht nur politische Freunde. 1993 bewarb sich Schröder bei einer Mitgliederabstimmung um den Parteivorsitz, unterlag aber Rudolf Scharping. 1995 half er auf dem Mannheimer Parteitag Oskar Lafontaine, den erfolglosen Scharping zu stürzen. Bis 1998 entwickelte sich die spannende Frage, ob Schröder oder Lafontaine bei der Bundestagswahl im selben Jahr antritt. Anfang 1998 musste sich Schröder zur Wiederwahl in Hannover stellen und machte diese geschickt zur Volksabstimmung über die Spitzenkandidatur. Er gewann die absolute Mehrheit und im Herbst dann die Bundestagswahl gegen Helmut Kohl.
Karriere dank Beharrlichkeit und Wahlerfolge
Wie viele SPD-Politiker startete Gerhard Schröder seine Karriere bei den Jusos. Nach sechs Jahren als Bundestagsabgeordneter wechselte er in die niedersächsische Landespolitik. Bei der zweiten Wahl eroberte er das Amt des Ministerpräsidenten. 1998 erreichte er bei der Wiederwahl sogar die absolute Mehrheit und sicherte sich damit die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl, die er gewann.