Man sollte es nicht meinen, doch Vulkane können nicht nur an Land ausbrechen. Forschern ist es nun gelungen auch Vulkanausbrüche unter Wasser zu entdecken und zu untersuchen.
An Land sind Vulkanausbrüche recht gut verstanden. Im Magma ist Gas gelöst. Dieses Gas kann nicht einfach austreten, da das Magma den Weg nach draußen sehr gut versperrt. Da das Gas sehr heiß wird und es stark komprimiert wird, entwickelt sich ein sehr hoher Druck. Manchmal wird dieser Druck hoch genug, um in einer Art Explosion das Magma aus dem Vulkan heraus zu schleudern. Dabei wird das Magma z.T. Kilometerweit verstreut. Außerdem bilden sich großflächige Aschablagerungen. Diese Art der Explosion schien für submarine Vulkane unplausibel.
Tief im Meer, bei ungefähr 4000 Meter Tiefe, scheint ein Vulkanausbruch unplausibel. Immerhin herrscht dort ein Druck, der etwa 400 mal höher ist, als der normale Luftdruck. Dementsprechend höher müsste auch der Druck im Vulkan höher sein, damit es zu einer Explosion kommen kann. Für die Forscher bisher unvorstellbar.
Nun hat jedoch ein Expeditionsteam, zu dem auch Leute des Alfred-Wegener Institutes gehören, spektakuläre Videoaufnahmen gemacht. In der Nähe des Nordpols haben sie in 4000 Meter Tiefe Aufnahmen gemacht, die große Aschfelder und Lavabrocken zeigen, die sehr typisch für Vulkanausbrüche sind. Ebenso wurden vorher schon Erderschütterungen gemessen, die ebenfalls auf Vulkanausbrüche hingewiesen haben. Die Aufnahmen scheinen zu belegen, dass es sich um einen tatsächlichen submarinen Vulkanausbruch gehandelt haben muss. Doch wie ist das möglich?
In Modellen haben die Forscher nachgerechnet, dass das Magma einen sehr hohen Gasanteil haben muss. So müsste das Magma 13% Kohlenstoffdioxid enthalten. Das mag zwar ungewöhnlich sein, ist aber nicht unmöglich. Mit dieser großen Menge Gas kann sich dann der Druck entwickeln, um auch so tief unter Wasser eine Explosion, einen Vulkanausbruch auszulösen.
[youtube RTCP5sxkiH4]