Das grüne Algenhaus in Hamburg-Wilhelmsburg

Was im Bereich ökologisches Wohnen und der alternativen Energieerzeugung für Häuser möglich ist, zeigen immer wieder innovative Projekte auf. Zu diesen Projekten gehört das grüne Haus in Hamburg-Wilhelmsburg, das seinen Energiebedarf mit Hilfe von Algen deckt.

Die lebende Fassade

Ein grünes Haus ist zwar optisch auffällig, an sich jedoch noch nichts Besonderes. Weitaus interessanter sind die Glasfassaden, bei denen es sich um schmale Behälter handelt in denen Algen gezüchtet werden. Algen sind für jeden Haus- und Gartenbesitzer ein Dorn im Auge, bei dem grünen Haus in Hamburg-Wilhelmsburg sind sie jedoch ein wichtiger Bestandteil für die Versorgung mit Energie. Das Algenhaus ist ein innovatives Projekt, das regenerative Energien nutzt. Die Algen helfen nicht nur bei der Energiegewinnung, sie erfüllen auch weitere Funktionen. Dazu gehört beispielsweise die Beschattung des Hauses durch die Glaswände. Die Algen bilden im Laufe der Zeit einen immer dichteren Teppich und sorgen in den Sommermonaten durch den Schatten für ein angenehmeres Klima in den Räumlichkeiten. Zudem verändert sich die Glasfassade mit den Algen im Laufe der Zeit auch optisch, weshalb die Algen auch in Bezug auf die Gestaltung punkten können. Nicht nur die Energiegewinnung ist ökologisch, für den gesamten Bau wurden ökologische Baustoffe genutzt – bei vielen handelt es sich um neue Stoffe, die auch künftig im Bauwesen verwendet werden sollen.

Algen als biologische Energieressource

Das Algenhaus ist weltweit der erste Bau mit einer Bioreaktorfassade. Die mit Algen gefüllten Glaselemente befinden sich an der südlichen bzw. südwestlichen Seite des Gebäudes. Dies bietet den Algen optimale Wuchsbedingungen und gewährt einen hohen Output an Energieressourcen. Die Energie erzeugen die Algen mithilfe der Sonne, denn während der Photosynthese von Kohlendioxid wird Biomasse produziert. Diese wird anschließend abgeschöpft und in einer Biogasanlage in Energie umgewandelt. Mit Solarthermie, Geothermie und Fernwärme stützt sich die Energiegewinnung des Algenhauses auf drei stabile Säulen.

Projekte mit Zukunft

Das grüne Haus in Hamburg-Wilhelmsburg könnte ein wegweisendes Projekt für die Zukunft sein. Damit ist es möglich nicht nur Hausdächer etwa durch Solaranlagen für die Gewinnung von Energie zu nutzen, sondern auch die Fassaden. Damit wären Häuser unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung und könnten bei einer Überproduktion die Energie in das öffentliche Netz einspeisen. Beim diesjährigen ThomasLloyd Cleantech Congress Europe wurden weitere innovative Projekte vorgestellt, denn eins ist klar: an den erneuerbaren Energien führt kein Weg vorbei.

Fotourheber: Thinkstockphotos, iStock, Grassetto

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