Wie klein Architektur ausfallen kann, können Besucher des Miniatur Wunderlands in Hamburg bestaunen. Vor zehn Jahren nahm diese Bonsai-Architektur mit Modelleisenbahnen ihren Anfang. Seit 2005 bietet das Miniatur Wunderland Hamburg die größte Modelleisenbahnanlage der Welt. Heute umfasst die ganze Anlage 1300 Quadratmeter Ausstellungsfläche. In 500 000 Arbeitsstunden wurde mit Stahl, Holz und Gips ein Modellbauwunderland geschaffen, das bisher mehr als zehn Millionen Besucher angelockt hat.
Auf 13 Kilometern Gleisanlage verkehren 900 Züge mit insgesamt 12 000 Waggons. 250 computergesteuerte Fahrzeuge werden von einer eigens entwickelten Software gesteuert. Feuerwehrfahrzeuge rücken vollautomatisch zur Brandbekämpfung aus. Unzählige bekannte Gebäude wurden realitätsgetreu nachgebaut. Der Chef der Hamburger Miniaturanlage hat selbst keinen Überblick mehr, was in seinem „Museum“ eigentlich alles ausgestellt wird, nur einmal musste er sich einschalten: Als die Liebe zum Detail seiner Architekten einen Verkehrsunfall allzu realistisch darstellte. Ansonsten sind den 260 Mitarbeitern keine Grenzen gesetzt. Bis 2020 will man Frankreich, Italien und England in kompakter Größe abgebildet haben und ein Ende ist nicht in Sicht. Wem das Wetter also nicht genehm ist, oder wer in kurzer Zeit sehr viel Architektur erleben will, der kann sich die lieblichen Miniaturen anschauen und wird dabei feststellen: Es kommt nicht auf die Größe an.
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