Wenn ich durch moderne Wohnsiedlungen laufe, stoße ich immer häufiger auf standardisierte Fertigbauten. Der Aufbau dauert oft nur 24 Stunden, und viele Bautypen können sogar im Winter errichtet werden. Der Grund, sich für ein Fertighaus anstelle eines Massivhauses zu entscheiden, ist für die meisten Menschen aber ein anderer: Der Preis. Nicht nur die reinen Erwerbskosten müssen berücksichtigt werden, sondern auch die die Kosten für die Errichtung des Bauwerkes.
Dabei schlagen die Lohnnebenkosten im Regelfall am meisten zu buche, denn die sind in Deutschland bekanntermaßen besonders hoch. Je schneller das Gebäude also errichtet werden kann, desto niedriger sind auch die Nebenkosten. Allerdings sind die Beleihungsgrenzen für Hypotheken bei Fertigbauten im Regelfall geringer bemessen, da man einem Haus von der Stange eine niedrigere Lebensdauer zurechnet. Auch der Wiederverkaufswert fällt üblicherweise niedriger aus. Allerdings baut man sich ein Einfamilienhaus ja normalerweise nicht, um es gleich wieder zu verkaufen, schließlich sind Fertighäuser für viele Menschen die einzige Möglichkeit, ein Eigenheim zu erwerben.
Das Ende des Berufsbildes Architekt? Keineswegs, denn letztendlich müssen Fertighäuser auch von jemandem entworfen werden, und dabei müssen Architekten auf mehr Dinge achten als bei einem konventionellen Hausbau, denn schließlich muss das Haus am Ende nicht nur bewohnbar sein, sondern es muss auch dorthin transportiert werden können, wo es der Kunde bewohnen will.
Quelle des Bildes: Eisenhans – Fotolia