Unter einer großen Familie versteht man statistisch gesehen eine Familie mit mindestens 3 Kindern und / oder einem Familienverbund, der sich aus mehreren Generationen zusammensetzt. Diese Familiengröße stirbt zwar zusehends aus, weil immer weniger Paare bereit sind, sich dieser Verantwortung zu stellen, dennoch ist gerade diese Zielgruppe im Hinblick auf Wohnen eine interessante Gruppe.
Man ergänzt sich
Betrachtet man Familien, in denen mehrere Generationen zusammen leben, stellt sich schnell die Frage nach der Form des Zusammenlebens. Ein Generationenhaus hat diverse Vorteile. Je nachdem, wie man die Aufteilung regelt und auch die Zugänge, können die Generationen sich optimal ergänzen, ohne sich gegenseitig im Weg zu sein. Auch Reparaturarbeiten können im Generationenhaus von der jüngeren Generation leicht und zeitnah übernommen werden, während die älteren Generationen sich z.B. um die Betreuung kleinerer Kinder kümmern kann. Wer selbst Reparaturarbeiten am eigenen Haus, in diesem Fall am Generationenhaus übernimmt, spart Kosten – wer die Kinderbetreuung familienintern regelt, ebenfalls. So entsteht eine große Ersparnis. Das moderne Generationenhaus bietet die Möglichkeit getrennter Eingänge. So entsteht erst gar nicht der Eindruck einer Kontrolle und man kann, ohne große Rücksicht nehmen zu müssen, auch mal später nach Hause kommen.
Nutzunpläne erstellen
Viele Räume lassen sich bei dieser Wohnform aber auch gemeinsam nutzen – Wirtschaftsräume oder Stauräume beispielsweise. Die Großgeräte wie Waschmaschine oder Wäschetrockner kann man sich gemeinsam anschaffen und diese gemeinsam nutzen. Natürlich erfordert dies eine gewisse Art der Organisation, besonders im Hinblick auf die Zeiten. Wer sich einen Nutzungsplan macht, erspart sich Streitereien und vermeidet den Eindruck der Benachteiligung einzelner Generationen. Auch der Stauraum kann optimal genutzt werden.
Um anfallende Reparaturarbeiten selbst ausführen zu können, benötigt man natürlich entsprechend handwerklich begabte Familienmitglieder. Anderenfalls richtet eine so ausgeführte Arbeit eher Schaden an und produziert unnötige Kosten für die Reparatur der Reparatur. Ein Faktor ist bei der Großfamilie aber nicht zu unterschätzen – das, was man neudeutsch Manpower nennt. Gerade aufwändigere Reparaturarbeiten lassen sich mit mehreren Personen schneller erledigen und auftretende Fragen zum „Wie“ lassen sich in der Gruppe einfacher lösen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Zusammenleben mehrerer Generationen in einer Großfamilie ein höheres Maß an Organisation erfordert, was sich z.B. mit Zeitplänen regeln lässt. Das lässt vielleicht den Eindruck eines Großbetriebs entstehen. Gleichzeitig hat es aber den Vorteil, dass man sich gegenseitig helfen kann. Der sozial förderliche Aspekt der Großfamilie ist bei allem Planungsaufwand nicht zu unterschätzen.
Foto: Karen Roach – Fotolia
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