Michael J. Fox schrieb sich mit seiner Autobiographie „Comeback“ in die Bestsellerlisten, teilte sein Schicksal mit der Welt und bewegte seine Fans wie mit keinem seiner Filme zuvor.
[youtube dGeMX_h67mI]Michael J. Fox berichtet in „Comeback“ von seinem Leben mit Parkinson. Die im Jahre 2002 unter dem englischen Titel „Lucky Man“ erschienene Autobiographie ist die ganz persönliche Darstellung eines Mannes, der ganz oben war und von einem Schicksalsschlag nach unten gerissen wurde. Das Buch ist ehrlich, humorvoll, traurig und bewegend, und trotz der tragischen Geschichte ist da auch immer eine Spur von Optimismus, der die Erzählung zu etwas ganz Besonderem macht.
Michael J. Fox feiert sein „Comeback“?
Eigentlich ist der deutsche englische Titel – an sich schon ein Unding – nicht ganz glücklich gewählt. Schließlich gab es nach der Diagnose Parkinson für Michael J. Fox niemals wirklich ein Comeback, das auf ein plötzliches Ausscheiden aus der Öffentlichkeit gefolgt wäre. Natürlich wurde es ruhiger um den Schauspieler, als es mit der Zeit immer schwieriger für ihn wurde, sich vor der Kamera gegen seine Ticks zu behaupten. Doch er heilt sich mit kleinen Rollen stets im Gespräch und verlagerte sein Hauptinteresse ganz einfach auf seine 2000 gegründete Stiftung zur Erforschung der Krankheit.
Michael J. Fox‘ Autobiographie liest sich einfach und schwierig zugleich. Auf der einen Seite ist es hart für den Leser, dieser tragischen Geschichte zu folgen. Detailliert beschreibt der Schauspieler, wie er die ersten seltsamen Veränderungen an sich bemerkte, wie die Ahnung langsam wuchs und wie schließlich die niederschmetternde Diagnose sein Leben für immer nachhaltig veränderte. Der Leser ist die ganze Zeit hautnah dabei, der ehrliche, nichts beschönigende Schreibstil lässt jede Episode klar vor dem inneren Auge entstehen. Man kann sich dem Schmerz, dem Drama nicht entziehen, und das Weiterlesen fällt nicht immer leicht.
„Lucky Man“ Michael J. Fox
Auf der anderen Seite versprüht Michael J. Fox in seiner Erzählung einen faszinierenden Optimismus, der den Leser immer wieder beeindruckt den Kopf schütteln lässt. Mit seinen Worten beweist der Schauspieler einen unglaublichen Lebenswillen und vermittelt die hoffnungsvolle Botschaft, dass er sich von der Parkinson’schen Krankheit auf keinen Fall unterkriegen lassen wird. An manchen Stellen ist es fast so, als würde der Autor mit seinen humorvollen Bemerkungen den Leser trösten, obwohl es eigentlich er sein sollte, dem Trost zugesprochen wird.
Es ist dieser Lebensmut und diese Willensstärke, die „Comeback“ so außergewöhnlich machen. Die Autobiographie ist keineswegs die Klageschrift eines Mannes, der sich über sein trauriges Schicksal beschwert. Sie ist vielmehr eine ganz persönliche Geschichte, die einem einerseits den Mann hinter der Berühmtheit näher bringt und auf der anderen Seite das Bewusstsein dafür weckt, wie zerbrechlich das Leben ist und wie wichtig es ist, nicht einfach die Augen vor der Welt zu verschließen. „Comeback“ regt zum Nachdenken an, und ist letztlich trotzdem eine unterhaltsame, wenn auch sehr traurige Erzählung.
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