Slumdog Millionaire war ein großer Kinohiterfolg. Was viele gar nicht wissen: Der Film beruht auf einem Buch. Einem sehr guten Buch.
Vikas Swarup heißt der Autor, der ein liebevolles wie grandioses Buch geschrieben hat: „Q&A“ – der Originaltitel von „Slumdog Millionaire“. Stellt euch vor, ihr lebt in Indien, werdet als Kind von einem Priester aus dem Müll gefischt und aufgezogen, schlagt euch als Bettler, Kellner und Verrückter durch ein noch verrückteres wie brutaleres Land.
Thomas aus den Slums hat eine Menge zu erzählen, eine große Geschichte, als die Anwältin ihm in einem Gefängnis zuhört…
… Thomas wird nämlich mit 18 Jahren festgenommen. Weil er gewonnen hat. In einer Quizz Show, die wir uns ständig im europäischen TV ansehen: „Wer wird Millionär?“. Er hat beinahe jede Frage richtig beantworten können und ist somit der einzige, der jemals so weit in dieser Show gekommen ist. Doch er ist ein Slumkid. Einer von denen. Ein schmutziger Taugenichts, einer von jenen eben, die nicht denken dürfen. Die gar kein Hirn haben. Die man nicht einmal mehr mit der Augenbraue besieht.
Deshalb glaubt ihm niemand und alle wollen ihm Betrug andichten. Bis auf die Anwältin.
„Q&A“ ist leicht verständlich geschrieben, lässt sich also flüssig vor dem Einschlafen runterlesen und auch, wenn die Geschichte oftmals in einen bodenlosen Abgrund stürzt, aus dem wir kaum heraus kommen, da die Welt mit einem Male schwarz und düster erscheint, behält das Buch einen optimistischen, kämpferischen und lebensfrohen Singsang zwischen den Zeilen bei und schreit hoch erhobenen Hauptes nach Gerechtigkeit.
Vielleicht ist das die männliche Version des Aschenputtels, ein Märchen der neuen Zeit und eine Botschaft für´s Herz.
Einziger Kritikpunkt: Ein bisschen zu leicht, zu schön, zu klebrig. Die Realität behält selten so viele glückliche Zufälle für den Menschen bereit, die unser bettelarmer Protagonist erlebt. Falls ihr den dazugehörigen Film noch nicht kennt, gibt´s hier den Trailer.