Paul Cleve – Der siebte Tod

Ein Mann der Frauen tötet. Ein Thriller wie jeder andere mag man glauben. Aber so einfach ist das nicht. Der Killer ist sympatisch.

Mein Name ist Joe. Ich bin ein netter Kerl. Aber manchmal bringe ich Frauen um.“- nett, wenn man das so ließt. Das ist der Einleitungssatz des Klappentextes. Aber er hat irgendwie Recht. Er ist nett. Und er killt Frauen. So wie andere eine Fliege erschlagen.

Joe. Der Mann der Angst und Schrecken in Christchurch verbreitet und der „Schlächter von Christchurch“ genannt wird. Aber er hat ein Problem: Sieben Frauen wurden ermordert. Er weiß aber, dass er nur sechs tötete. Das kann er nicht auf sich sitzen lassen: Er muss den Nachahmer finden, denn dieser tötet auf Joes Art. So schleicht er sich als leicht behinderte Putzkraft bei der Polizei ein um Informationen zu sammeln. Vertrauenswürdig wie dieser Depp wirkt bekommt er meist auch das was er will. Während seiner „Ermittlungen“ tötet er immer wieder Frauen.

Klingt schlimm und brutal?
Das sind seine Morde auch! Aber bei dem Leser passiert noch etwas ganz anderes: Joe wird sympatisch. Und das sehr. Man versteht ihn. Denn Joe ist nicht nur ein Monster. Er hat zwei Fische, die er zweimal täglich füttert und eine alte Mutter die er einmal die Woche besucht. Er tötet nur eben ab und zu Frauen- und so wie er seine Taten begründet, so kann man sie verstehen. Erschreckend. Im Laufe werden einem verschiedene Motive für sein Handeln klar: Es ist kein 100% Hass auf die Frauen oder die pure Lust am Töten. Es scheint fast „ausversehen“ zu passieren. Joe ist ein Menschenfreund. Vielleicht als eine Ersatzhandlung, weil seine Mutter nicht stirbt, obwohl er ihr regelmäßig Rattengift in den Kaffee kippt?

Aber so einfach ist es irgendwie auch nicht.
Paul Cleves „der siebte Tod“ ist aus verschiedenen Sichten geschrieben: Sowohl als Joe’s Sicht, als auch aus deren, die Joe begleiten. Z.B. ist da Sally, die nur den leicht behinderten Joe kennt und ihn regelmäßig verfolgt, seine Mutter besucht und sich um Joe kümmert als dieser sich „auskurieren“ muss, weil er die falsche Frau umbringen wollte und selbst zum Opfer wird. Man sieht: Paul Cleve hat einen facettenreichen Thriller geschrieben, der mit wenigen Worten nicht zu erklären ist.

Am besten für 7,95 Euro selbst kaufen und lesen 😉
Erschienen am 2. April 2007 im Heyne Verlag.

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